Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza ist nach Angaben der verwaltenden Kirche erneut Ziel eines Angriffs geworden. Am morgen des 29. Dezembers sei eine israelische Artilleriegranate in einen Gebäudeteil der Klinik eingeschlagen, teilte die Episkopalkirche von Jerusalem und dem Nahen Osten am Dienstag mit. Das beschädigte Gebäude diene derzeit als Behandlungsraum für Chemotherapien.
Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus ist das einzige christliche Krankenhaus im Gazastreifen. Es wird von der Episkopalkirche getragen, die zur Anglikanischen Gemeinschaft gehört. Bereits im Oktober vergangenen Jahres war die Klinik durch mehrfache Explosionen schwer getroffen worden. Die Kirche sprach von einem israelischen Luftangriff, Israel von einer fehlgeleiteten Rakete, die die Terrororganisation Islamischer Jihad auf Israel habe abfeuern wollen. Damals wurden mehrere Menschen getötet und verletzt.
Ruf nach sofortigem Waffenstillstand
Über Opfer machte die Kirche aktuell keine Angaben. Dennoch verurteilte sie den neuerlichen Angriff. "Zum Wohle aller unschuldigen Opfer dieses Krieges rufen wir alle Kriegsparteien dazu auf, einen sofortigen Waffenstillstand auszuhandeln und zu einer Einigung zu kommen", heißt es in der Mitteilung.
Auch die Vereinten Nationen verurteilten am Dienstag Angriffe auf Krankenhäuser im Gazastreifen. "Der Schutz von Krankenhäusern im Krieg ist von höchster Bedeutung und muss von allen Seiten zu allen Zeiten respektiert werden", sagte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk. Ein UN-Report listet demnach zwischen 12. Oktober 2023 und 30 Juni 2024 mindestens 136 Angriffe auf 27 Krankenhäuser und 12 andere medizinische Einrichtungen auf. Dabei seien Ärzte und Pflegekräfte wie auch Zivilisten getötet worden. Die Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza und Angriffe auf Patienten und Personal bezeichnete der UN-Menschenrechtskommissar als eine Missachtung der Menschenrechte.