Lateinischer Patriarch beendet Solidaritätsbesuch in Gaza

"Botschaft der Hoffnung und Widerstandskraft"

Die Kirche steht hinter den Christen im bombardierten Gazastreifen - das war die Botschaft ihres geistlichen Oberhaupts Kardinal Pizzaballa. Während des Besuchs kam es zu Irritationen zwischen Vatikan und Israel.

Humanitäre Hilfsgüter werden von den USA aus der Luft über Gaza-Stadt abgeworfen. / © Mohammed Hajjar/AP (dpa)
Humanitäre Hilfsgüter werden von den USA aus der Luft über Gaza-Stadt abgeworfen. / © Mohammed Hajjar/AP ( dpa )

Der Lateinische Patriarch Kardinal Pierbattista Pizzaballa hat am Montag einen Solidaritätsbesuch bei der christlichen Gemeinde im Gazastreifen beendet und ist nach Jerusalem zurückgekehrt. 

Bei einer Messe in der Kirche der Heiligen Familie in Gaza habe er am Sonntag der Pfarrgemeinde eine Botschaft der Hoffnung und Widerstandskraft überbracht, heißt es in einem Kommuniqué des Lateinischen Patriarchats.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Außerdem habe er sich mit dem griechisch-orthodoxen Erzbischof Alexios getroffen und auch die laufenden humanitären Hilfsinitiativen des Lateinischen Patriarchats und des Malteserordens inspiziert.  

Schule bald wieder geöffnet  

Der Kardinal überprüfte demnach die Ergebnisse der Hilfslieferungen und den dringendsten Bedarf der örtlichen Gemeinde. 

Außerdem genehmigte das Oberhaupt der römisch-katholischen Christen im Heiligen Land die Wiedereröffnung der zugehörigen Schule. Beim Treffen in der orthodoxen Sankt-Porphyrius-Gemeinde betonte Patriarch Pizzaballa "den Geist der Brüderlichkeit und Einheit unter den christlichen Gemeinden im Gazastreifen".  

Um den Besuch des Lateinischen Patriarchen bei seiner Gemeinde im Gazastreifen hatte es Irritation gegeben. Papst Franziskus beklagte bei einer Ansprache am Samstag im Vatikan, dass die israelischen Behörden dem geistlichen Oberhaupt die zunächst bewilligte Einreise nach Gaza verwehrt hätten. 

Am Sonntagmorgen war der Besuch dann doch möglich.

Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die rund 60.000 bis 70.000 römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Seine Jurisdiktion erstreckt sich über das Staatsgebiet von Israel, Jordanien, Zypern und die Palästinensischen Gebiete. Die Ursprünge des Patriarchats liegen in der Zeit der Kreuzfahrer, die sich als "Lateiner" bezeichneten. Es erlosch jedoch mit dem Fall Akkos 1291. Im Jahr 1847 belebte Papst Pius IX. das Patriarchat neu.

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)
Quelle:
KNA