Bonifatiuswerk 2020: Räume des Glaubens eröffnen

Kirche vor Ort sympathisch machen

Dem Evangelium in der Welt von heute ein einladendes Gesicht zu geben, ist das Ziel des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken. Für 2020 plant das Diaspora-Hilfswerk dazu einige Aktionen.

Katholiken sind beispielsweise in Norwegen nur eine Minderheit / © mikolajn (shutterstock)
Katholiken sind beispielsweise in Norwegen nur eine Minderheit / © mikolajn ( shutterstock )

Im Jahr 2020 wird das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken mit 13,4 Millionen Euro Projekte in der deutschen, nordeuropäischen und baltischen Diaspora fördern. Neben der Kinder- und Jugendhilfe bildet die Glaubenshilfe einen inhaltlichen Schwerpunkt. Gerade vor dem Hintergrund des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland setzt das Diaspora-Hilfswerk Schwerpunkte in der missionarischen und diakonischen Pastoral, um dem Evangelium in der Welt von heute ein einladendes Gesicht zu geben. In bewährter und innovativer Weise steht das Bonifatiuswerk allen Glaubensbrüdern und -schwestern in der Diaspora solidarisch zur Seite.

Neue Wege in der Pastoral gehen

Alle Christen der Welt sind von Papst Franziskus dazu aufgefordert, mutiger den eigenen Glauben zu leben und ihn anderen vorzuschlagen. Vor diesem Hintergrund sieht der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, die große Herausforderung der Kirche darin, neue Wege in der Pastoral zu suchen und auch zu gehen, dabei aber gleichzeitig Traditionen lebendig zu halten und sie mit der Welt von heute zu verbinden. "Nur wenn die Kirche vor Ort sympathisch, einladend und auskunftsfähig ist, kann auch der Alltag der Menschen zum Raum des Glaubens werden", sagt Austen.

Um diesen Auftrag der Kirche zu unterstützen, hat das Bonifatiuswerk mit externen Partnern das Förderprogramm "Räume des Glaubens eröffnen" entwickelt, durch das innovative missionarische Projekte in ganz Deutschland gesucht und gefördert werden. "Evangelisierung geschieht dort, wo Menschen sich willkommen und angenommen erfahren", ist sich der Generalvikar des Erzbistums Berlin, Manfred Kollig, sicher. In dem Förderprogramm sieht er einen erfolgsversprechenden Ansatz und eine Chance für die katholische Kirche, den Glauben und die Lebensrealitäten der Menschen miteinander in Berührung zu bringen.

#Peacebell auf Liborifest

Auch im neuen Jahr erhält das Bonifatiuswerk bei seinen Projekten prominente Unterstützung, unter anderem durch den Musiker Michael Patrick Kelly. Seit Jahren engagiert sich dieser als Friedensaktivist. Zum traditionellen Liborifest in Paderborn präsentiert das Bonifatiuswerk eine Ausstellung zu Kellys Initiative #PeaceBell. In beiden Weltkriegen wurden über 150.000 Glocken eingeschmolzen und zu Waffen verarbeitet. Kelly hat diesen Prozess umgekehrt und präsentiert die aus eingeschmolzenen Waffen gegossene #PeaceBell sowie weitere Exponate als Symbole des Wandels. Gemeinsam setzen das Hilfswerk und der Künstler so ein Zeichen für Frieden und Freiheit und für den Respekt unter den Menschen und Religionen, ohne jedoch die eigenen christlichen Wurzeln zu vergessen. Die Erlöse kommen sozialen Eirichtungen zugute.

Am 28. Oktober 2020 organisiert das Bonifatiuswerk in der Katholischen Akademie in Berlin ein Symposium zum Thema Religiösen Kinderwochen (RKW), die jährlich mit 420.000 Euro unterstützt werden. "Die RKW sind eine wichtige Form der Glaubensbildung in der ostdeutschen Diaspora, die es zu stärken gilt. Wir befinden uns in einer umfangreichen Evaluation, um mit deren Erkenntnissen die RKW zeit- sowie zielgruppengemäß weiterzuentwickeln", sagt der Präsident des Bonifatiuswerkes, Heinz Paus.

Nikolausaktion: "Weihnachtsmannfrie Zone"

Zum Jahresende stehen zwei bundesweite Aktionen im Fokus: die bundesweite Diaspora-Aktion sowie die Nikolausaktion "Weihnachtsmannfreie Zone". Der bundesweite Diaspora-Sonntag findet am 15. November statt. Mit der Nikolausaktion engagiert sich das Hilfswerk seit 20 Jahren dafür, den Heiligen wieder mehr in das Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken, und betreibt so eine Bildungsarbeit, die auch glaubensferne Menschen ansprechen soll. Ein neuer Schwerpunkt ist der Tat.Ort.Nikolaus. Einzelpersonen aber auch Gruppen und Einrichtungen sind aufgerufen, dem Beispiel des Heiligen Nikolaus zu folgen und Orte guter Taten zu schaffen.

 

Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes / © Bonifatiuswerk (Bonifatiuswerk)
Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes / © Bonifatiuswerk ( Bonifatiuswerk )

 

In der Tradition des Heiligen Bonifatius setzt sich das Bonifatiuswerk für den Glauben in der Diaspora ein / © Patrick Kleibold (Bonifatiuswerk)
In der Tradition des Heiligen Bonifatius setzt sich das Bonifatiuswerk für den Glauben in der Diaspora ein / © Patrick Kleibold ( Bonifatiuswerk )
Quelle:
KNA
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