Kirchen auf der Koblenzer Bundesgartenschau bilanzieren Erfolg

Bye bye Buga

Mit Abschlussfest, Feuerwerk und einem ökumenischen Gottesdienst schließt die Bundesgartenschau am Sonntag ihre Pforten. Knapp 3,5 Millionen Gäste kamen nach Koblenz. Die Kirchen waren mit rund 700 Veranstaltungen vertreten. Als gute Ergänzung für die inneren Sinne beschrieb Bischof Ackermann das gemeinsame Angebot der Kirchen.

 (DR)

Noch ist die Rekordmarke von 3,5 Millionen Besuchern noch nicht ganz erreicht, aber  schon jetzt steht die erste Bundesgartenschau in Rheinland-Pfalz mit Besucherrekord und schwarzen Zahlen als erfolgreichste Schau der letzten zehn Jahre fest.



Mehr als 3,4 Millionen Gäste kamen an den 185 Tagen der Bundesgartenschau zu Blütenpracht, 8.000 Veranstaltungen und einer spektakulären Seilbahn über den Rhein. Ursprünglich war in Koblenz mit zwei Millionen Besuchern gerechnet worden. Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas sprach von einer "emotionalen Gartenschau". Unter dem Motto "Koblenz verwandelt" sei es auch gelungen, den Sanierungsstau in der Stadt zu beseitigen. Die Neugestaltung des Rheinufers, neue Grünflächen, die nach Ende der Buga in einen Park umgewandelt werden, sowie breite Gehwege seien städtebauliche Meilensteine.



Ökumenischer Abschlussgottesdienst mit Trierer Weihbischof und rheinischer Vizepräses

Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) wird am Sonntag zum Buga-Abschluss erwartet. Den ökumenischen Abschlussgottesdienst feiern die rheinische Vizepräses Petra Bosse-Huber, der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters sowie die beiden Projektleitern von "Kirche auf der Buga 2011", Sven Dreiser und Kalle Grundmann. Die Bundesgartenschau war auch für das Ökumenische Projekt "Kirche auf der BUGA 2011" ein großer Erfolg.



Kirchen bei der Buga: Angebot für die inneren Sinne

Die meisten Besucher der Gartenschau hätten auch die Koblenzer Basilika St. Kastor oder die Festungskirche auf der Festung Ehrenbreitstein besucht, hieß es in einer Bilanz der Kirchen. Weit über 70.000 Teilnehmer nahmen an den rund 700 Veranstaltungen des Ökumeneprojekts teil, das von der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Bistum Trier getragen wurde. Als gute Ergänzung beschrieb der Trierer Bischof Ackermann das Wirken der Kirchen bei der Gartenschau. "Die Buga spricht die Sinne an und dass es ein solches Angebot auch für die inneren Sinne gab, ich glaube, dass das eine wirklich gute Ergänzung war", sagte Ackermann.



EKD-Ratspräsident Präses Nikolaus Schneider lobte die Zusammenarbeit von Katholiken und Protestanten. Die Kirche auf der Bundesgartenschau 2011 sei "ein Musterbeispiel für eine gelungene ökumenische Zusammenarbeit". Von Beginn an sei gemeinsam geplant worden. Auch Hans-Werner Tonner vom Bistum Trier sagte, 185 Tage sehr gut angenommene Gottesdienste, Gebete, Kirchenmusik, Ausstellungen, Kultur- und Beteiligungsprojekte belegten die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der beiden Kirchen. Das gemeinsame Projekt "Kirche auf der BUGA" habe auf beeindruckende Weise gezeigt, wie Ökumene praktiziert und gelebt werden könne. Der Koblenzer Superintendent Rolf Stahl sprach von einem "nachhaltigen Geschenk und einem ökumenischen Erfolgsmodell". Hinter diese Erfahrung wolle man in Koblenz nicht mehr zurück.



Meditative Kurzspaziergänge und Biblische Weinproben

Das Projekt "Kirche auf der Buga" hielt nach eigenen Angaben jeden Tag ein kirchenmusikalisches Angebot in der Basilika St. Kastor vor, dazu kamen 300 Tagzeitengebete, 150 Mittagskonzerte, 73 Gottesdienste, 45 Meditative Kurzspaziergänge auf der Mustergrabanlage, 26 Veranstaltungen von KircheKunstKultur und 22 Biblische Weinproben. Zu den acht Großveranstaltungen des Ökumeneprojekts gehörten der Jugendchortag, der Ökumenetag, der Tag der weltweiten Partnerschaften sowie der Posaunentag. 150 Ehrenamtliche arbeiteten kontinuierlich im Besucherdienst mit.



Der evangelische Pfarrer Dreiser zeigte sich "überrascht und bewegt, dass auch Besucher einer Bundesgartenschau eine Sehnsucht nach Momenten der Stille und des Gebetes mitbringen". Im Raum der Stille in der Festungskirche seien unzählige Kerzen angezündet und zum Teil sehr bewegende Gebetsanliegen in die ausliegenden Bücher geschrieben worden. "Ökumene lebt vom gemeinsamen Gebet und dieses gemeinsame Beten haben wir in diesen Monaten als "Herzstück" einer zukunftsorientierten Ökumene erlebt", sagte Dreiser.



Koblenzer Evensong soll fortbestehen

Den Koblenzer Evensong, der während der Bundesgartenschau jeden Sonn- und Feiertag um 17 Uhr in der Basilika St. Kastor stattfand, soll es weiterhin geben, hieß es. Er werde künftig an jedem ersten Sonntag im Monat in Koblenz gefeiert, in den Wintermonaten in der Basilika St. Kastor, in den Sommermonaten in der evangelischen Florinskirche.



Neben den 102 Millionen Euro für die Bundesgartenschau nahm sich der Etat des kirchlichen Bundesgartenschau-Projekts vergleichsweise gering aus. 150.000 Euro stellte das Bistum Trier zur Verfügung, 100.000 die rheinische Landeskirche und 50.000 der evangelische Kirchenkreis Koblenz. Dass dennoch dieses stattliche Programm zustande kam, liegt laut Dreiser an den Ehrenamtlichen in der Kirche, an Musikern, Chören und bildenden Künstlern, die sich mit ihrer Vielfalt von Talenten und Begabungen präsentierten.    

   

Das Projektteam des ökumenischen Kirchenprojekts der Internationalen Gartenausstellung 2013 in Hamburg spricht ein Grußwort bei dem Abschlussgottesdienst am Sonntag und nimmt zwölf Weinstöcke für den "Garten der Religionen" als Geschenk des Koblenzer Projekts mit.