Dies erklärten Mülheims katholischer Stadtdechant Michael Janßen, der emeritierte Weihbischof Franz Grave und der evangelische Superintendent Gerald Hillebrand nach einem Gespräch mit der Standortleitung und dem Betriebsrat des Unternehmens.
Schreiben an den Vorstand
Für das Mülheimer Werk ist demnach der Abbau von 741 Arbeitsplätzen geplant. Die Kirchen kündigten an, in einem Schreiben an den Vorstand von Siemens auf die hohe Bedeutung der betrieblichen Partnerschaft hinzuweisen. Zudem wollen sie an die Verantwortlichkeit der Unternehmen für das Gemeinwohl appellieren.
"Viele Beschäftigte werden von den Plänen hart getroffen; sie sehen ihre berufliche und familiäre Zukunft gefährdet", erklärte Grave.
An der Seite der Beschäftigten
"Das gilt vor allem für ältere Beschäftigte, aber auch für Auszubildende, die bislang im Unternehmen eine hochwertige Ausbildung erfahren haben." Bis zuletzt galt das Mülheimer Werk als eines der weltweit führenden in der Produktion und Entwicklung von Dampfturbinen und Generatoren.
"Uns ist wichtig, an der Seite der Beschäftigten zu sein, wenn mit Siemens der größte Arbeitgeber der Stadt solch massive Einschnitte plant", so Hillebrand. Bei dem Gespräch informierten Standortleiter Uwe Wittig und der Betriebsratsvorsitzende Pietro Bazzoli die Kirchenvertreter über die Gründe des geplanten Personalabbaus. Die Geistlichen hoben den Gedanken der sozialen Partnerschaft als verbindliche Leitlinie hervor. "Gerade in ernsten Zeiten muss soziale Partnerschaft ernst genommen werden", erklärte Janßen. Der Dialog soll fortgesetzt werden, wie es hieß.