"In vielen Teilen der Welt werden Christen bedrängt und sind blutigen Anschlägen ausgeliefert", sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). Die Staatengemeinschaft dürfe angesichts der Gewalt gegen Christen, aber auch angesichts von Attentaten gegen andere religiöse Gruppen, nicht zur Tagesordnung übergehen.
Bei den Anschlägen auf Kirchen und Hotels waren am Ostersonntag in Sri Lanka mehr als 320 Menschen getötet worden. Laut der Regierung in Colombo war die Tat ein Racheakt islamischer Terroristen für das Moschee-Massaker Mitte März im neuseeländischen Christchurch. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat sich zu den Anschlägen bekannt.
Attentate ahnden und verhindern
Schick betonte, die Staaten hätten "die Pflicht, gefährdeten Minderheiten zur Seite zur stehen und sie nach Kräften zu schützen". Sie müssten Attentate ahnden und solche verhindern. "Das ist ihre ureigene Verantwortung." Der Bamberger Erzbischof appellierte auch an Deutschland und Europa, sich nicht zu scheuen, "ihre diplomatischen Möglichkeiten einzusetzen, um Regierungen in anderen Weltteilen nachdrücklich daran zu erinnern".
Auch der Vizepräsident im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Horst Gorski, machte sich für den Schutz von verfolgten Christen stark. Für die EKD sei die Religionsfreiheit ein elementares und unveräußerliches Menschenrecht, sagte Gorski den Funke-Zeitungen. "Die politisch Verantwortlichen sind gefordert, die Situation in Sri Lanka aber auch weltweit daraufhin genau im Blick zu behalten."