"Ich halte das für falsch. Vielmehr muss sie sich über die, die bleiben, freuen, und um die, die gegangen sind, werben", sagte de Maiziere dem christlichen Medienmagazin "Pro".
Dazu müssten sich die Kirchen wieder verstärkt auf ihren Missionsauftrag konzentrieren, erklärte der amtierende Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages. "Für etwas zu stehen und die Menschen zum Mitmachen zu bewegen, ist Kernauftrag von Kirche."
Um Ausgetretene werben
Er glaube zudem, dass viele Menschen eher Schwierigkeiten mit der Institution Kirche hätten und weniger mit dem Glauben. "Unser Ziel muss es daher sein, um Menschen zu werben, die aus der Kirche ausgetreten sind, aber nicht mit ihrem Gott gebrochen haben."
Gleichzeitig verwies der Ex-Minister auf die nach wie vor bestehende christliche Prägung Deutschlands. Als Beispiel nannte er den Jahresrhythmus, der sich nach dem kirchlichen Kalender richtet, sowie Kirchen als prägende Gebäude in den Stätten.
"Deswegen denke ich, dass die Substanz unserer christlichen Prägung viel tiefer geht und auch noch intakter ist, als die Austrittszahlen zeigen", betonte de Maiziere, gab aber auch zu bedenken, dass dies nicht zwingend so bleiben müsse.