Der ostdeutsche Kirchenmusiker und Komponist Kurt Grahl ist tot. Er starb im Alter von 78 Jahren in Leipzig, wie die örtliche Propsteigemeinde am Samstag mitteilte.
Zu Grahls berühmtesten Kompositionen gehört das Kirchenlied "Wenn das Brot, das wir teilen", das auch im katholischen deutschen Gesangbuch steht. Für das dort wie auch im evangelischen Gesangbuch abgedruckte Lied "Von guten Mächten" – nach einem Text von Dietrich Bonhoeffer – komponierte Grahl ebenfalls die Melodie.
Letzter Organist in Leipziger Universitätskirche
Grahl starb bereits am 2. April. Von 1969 bis 2012 war er erst Kantor und später Kirchenmusikdirektor der Propsteigemeinde Leipzig. Er war die letzte Person, die auf der Orgel der Leipziger Universitätskirche spielte, unmittelbar bevor diese am 30. Mai 1968 im Auftrag des SED-Regimes gesprengt wurde.
Grahl kam 1947 in Markneukirchen im sächsischen Vogtland zur Welt. Er studierte an der Hochschule für Theater und Musik in Leipzig. Im Laufe seines Lebens komponierte er über 1.000 Werke, darunter Kinderlieder, Neue Geistliche Lieder, Kantaten und Chorwerke.