Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar habe es bereits drei Attentatsversuche auf ihn gegeben, sagte Epiphanius dem griechischen Staatssender ERT, wie die Zeitung "Orthodox Times" am Wochenende berichtete. Demnach drangen bereits mehrmals russische Agenten in seinen Amtssitz, das Michaelskloster in Kiew, ein, um ihn "zu finden".
Ausländische Geheimdienste hätten ihn darüber informiert, dass er "Ziel Nummer fünf auf einer Liste der Russen mit zu tötenden Personen" sei, so der Metropolit weiter.
Eigenständige Kirche außerhalb des Moskauer Patriarchats
Epiphanius ist das Oberhaupt der seit 2018 autokephalen (eigenständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine, die aus dem 1992 gegründeten Kiewer Patriarchat und der 1921 ins Leben gerufenen Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche entstand. Sie steht im Gegensatz zur ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, die dem Patriarchen Kyrill I. untersteht. Der Moskauer Patriarch sieht die ukrainisch-orthodoxe Kirche durch die konkurrierende Kirche bedroht.
Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum und gehören einer der beiden Kirchen an.