Entsprechend äußerte sich der Generalsekretär der Russischen Bischofskonferenz, Igor Kowalewski, nach Angaben russischer Medien.
Für eine Russlandreise von Papst Franziskus sei es deshalb noch zu früh. Das katholische Kirchenoberhaupt könne sich jedoch mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. in einem anderen Land treffen.
Parolin besucht Russland
In Russland wird spekuliert, dass Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, zweithöchster Repräsentant des Heiligen Stuhls nach dem Papst, bei seinem Moskau-Besuch in der kommenden Woche eine mögliche zweite Begegnung von Kyrill I. und Franziskus vorbereitet. Im Februar 2016 hatten sich beide Kirchenoberhäupter in der kubanischen Hauptstadt Havanna getroffen. Es war die erste Begegnung eines Moskauer Patriarchen mit einem Papst überhaupt.
Kowalewski betonte, die griechisch-katholische Kirche der Ukraine sei zu einem "konstruktiven Dialog" mit der russisch-orthodoxen Kirche bereit. Die dem Papst unterstehende ukrainische Kirche des byzantinischen Ritus ist nach Angaben des Moskauer Patriarchats die "heikelste Frage" in den Beziehungen zwischen der russisch-orthdoxen und der katholischen Kirche.
Gespräche mit Putin und Kyrill I.
Parolin will kommende Woche in Moskau unter anderen mit Staatspräsident Wladimir Putin und Kyrill I. sprechen. Es ist der ranghöchste Besuch aus dem Vatikan in Russland seit 1999. Damals weihte Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano die katholische Kathedrale in Moskau wieder ein.
Erst 1991 hatte der Heilige Stuhl in Moskau wieder eine Vertretung eröffnet. Unter Papst Benedikt XVI. (2005-2013) nahmen Russland und der Heilige Stuhl Ende 2009 volle diplomatische Beziehungen auf und beriefen 2010 offiziell Botschafter.