25 Jahre sei Kardinal Meisner Mitglied der Bischofskonferenz gewesen und habe diese in besonderer Weise geprägt. "In ihm hatten wir einen unerschrockenen Glaubenszeugen zur Seite, dem wir zahlreiche Impulse verdanken", sagt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Meisner habe ebenso gesellschaftliche Debatten angeregt wie er Stellung bezog zum kirchlichen Leben in der modernen Gesellschaft. Zollitsch würdigt Meisner als einen „Mann der klaren Worte, der die Botschaft des Evangeliums und die Lehre der Kirche offensiv verkündet“.
Unter anderem stellt Zollitsch den Einsatz des Kardinals zur Vereinigung der Bischofskonferenzen von Ost und West nach 1990 heraus. Auch Meisners "kontinuierlichen Einsatz zum Schutz des menschlichen Lebens in all seinen Phasen" würdigt der Freiburger Erzbischof Zollitsch. Nicht zuletzt zeugten Meisners Predigten während der Bischofsvollversammlungen von einem unerschütterlichen Glauben und tiefem Gottvertrauen, so Erzbischof Zollitsch.
ZdK-Präsident Glück würdigt Wirken in der Zeit der Wende
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, dankte dem Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner für seinen langjährigen Dienst als Bischof und würdigte sein Lebenswerk als Seelsorger.
"In Ihrem langjährigen Dienst als Erzbischof in Berlin und Köln haben Sie den Menschen in Ihren Bistümern und weit darüber hinaus immer wieder auf der Grundlage Ihres starken Glaubens Orientierung und in Entsprechung zu Ihrem Wahlspruch 'feste Hoffnung' geben können", betont der ZdK-Präsident.
Mit Dankbarkeit erinnerte Alois Glück daran, dass Kardinal Meisner als dortiger Erzbischof zum Katholikentag 1990 nach Berlin eingeladen hatte: "Dieser Katholikentag 1990 in Berlin, mitten in der Zeit der Wende, der erste Katholikentag, an dem wieder Gläubige aus ganz Deutschland ungehindert teilnehmen konnten, ist durch die Fügung der Geschichte zu einem Meilenstein in der Einheit der Kirche unseres Landes und damit ein wichtiger Beitrag zur Einigung Deutschlands geworden."
Präses Rekowski: Christ mit klarem Kompass
Die Evangelische Kirche im Rheinland würdigt den emeritierten Erzbischof als verlässlichen Dialogpartner. Der Kardinal sei ein katholischer Christ "mit klarem Kompass", erklärt der rheinische Präses Manfred Rekowski. Zwar seien "unsere Meinungen und Einstellungen insbesondere in ethischen Fragen oft sehr unterschiedlich". Als Gegenüber im Dialog der Konfessionen sei Meisner verlässlich gewesen. Der rheinische Präses hebt auch gute ökumenische Erfahrungen hervor. Als Beispiel nennt er die Gastfreundschaft der katholischen Gemeinden in Köln anlässlich des Deutschen Evangelischen Kirchentags im Jahr 2007. Geschwisterliche Offenheit und ökumenische Sehnsucht seien auch im Gottesdienst im Kölner Dom spürbar gewesen, den Kardinal Meisner und der frühere rheinische Präses Nikolaus Schneider miteinander feierten.
Die Ökumene-Chefin der rheinischen Kirche, Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, dankt Meisner für den offenen Austausch und für die gemeinsamen ökumenischen Gottesdienste zur Passions- und Adventszeit. Dem Kardinal wünsche die rheinische Kirche einen erfüllten Ruhestand.
Jugendverbände sagen Danke
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend in der Stadt Köln (BDKJ Stadt Köln) dankt Kardinal Meisner für sein Wirken in Köln. 25 Jahre habe sich Kardinal Meisner als Erzbischof von Köln für die Belange der Jugend eingesetzt. Besonders dankten die Jugendverbände für den Weltjugendtag 2005 in Köln waren. Darüber hinaus sei mit der Einrichtung des Jugendpastoralen Zentrums CRUX ein wichtiger Treffpunkt für junge Katholiken in der Stadt Köln geschaffen worden.
