Simbabwes Regierung fordert Positionierung vom Vatikan

Klärendes Gespräch

Im Streit zwischen Simbabwes Regierung und den Bischöfen des Landes fordert die Regierung in Harare jetzt offenbar Klärung vom Vatikan. Am Mittwoch ist es zu einem Treffen gekommen. Man will die offizielle Haltung des Vatikan herausfinden.

Gefaltete Hände eines Bischofs / © Harald Oppitz (KNA)
Gefaltete Hände eines Bischofs / © Harald Oppitz ( KNA )

An dem Treffen nahmen der simbabwische Außenminister Sibusiso Moyo und der Apostolische Nuntius im Land, Erzbischof Paolo Rudelli, teil, wie die regierungsnahe Zeitung "The Herald" (Donnerstag) berichtet. Ziel des Treffens sei gewesen, herauszufinden, ob die jüngste Kritik der Bischöfe die offizielle Position des Heiligen Stuhls widerspiegele. Das Ergebnis des Gesprächs sei noch unklar.

Hirtenbrief der Bischöfe

In einem Hirtenbrief hatten Simbabwes Bischöfe am vergangenen Freitag die Regierung von Präsident Emmerson Mnangagwa kritisiert. Unter anderem prangerten sie zunehmende Korruption, wirtschaftlichen Missstand, die Verfolgung von Regierungsgegnern und eine soziale Krise an.

"Wir zweifeln daran, dass unsere Führung das Wissen, die sozialen Fähigkeiten, die emotionale Stabilität und Orientierung besitzt, um die Probleme, vor denen wir als Nation stehen, zu lösen", so die Kirchenführer. Informationsministerin Monica Mutsvangwa bezeichnete den Vorsitzenden der Simbabwischen Bischofskonferenz, Robert Ndlovu (64), daraufhin als "bösartig". Der Hirtenbrief sei "bewusst provokativ und polarisierend", hieß es.

Präsident Mnangagwa äußert sich

Unterdessen äußerte sich erstmalig auch Präsident Mnangagwa zu dem Streit. Am Mittwoch lobte der Staatschef laut dem lokalen Portal "Bulawayo24" die gute Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche in Sachen Entwicklung. "Allerdings ist es höchst bedauerlich, wenn Geistliche die Kanzel benutzen, um die ruchlose Agenda von Gegnern voranzutreiben", wird Mnangagwa zitiert.


Quelle:
KNA