Dabei sei eine einheitliche und klare Position Deutschlands entscheidend, sagte Afrikaexpertin Kerstin Opfer von Germanwatch am Mittwoch in Berlin. Die Bundesregierung solle nur erneuerbare Energien und nicht Investitionen in Gas unterstützen, fordert Opfer weiter. Ein Entwurf für eine neue Leitlinie für Exportkredite habe für große Verunsicherung aufseiten afrikanischer Länder gesorgt.
Viele afrikanische Staaten stünden vor wichtigen Entscheidungen auf dem Energiesektor. Die Erneuerbaren spielten auf dem Kontinent eine Schlüsselrolle für die Überwindung von Energiearmut, den Aufbau einer zukunftsfähigen Wirtschaft und den Klimaschutz, betonte der Referent für Energiepolitik von "Brot für die Welt", Joachim Fünfgelt.
Hohe Finanzierungskosten
Barrieren wie hohe Finanzierungskosten verhinderten aber immer noch ihren Ausbau. "Deshalb sollte Deutschland afrikanischen Partnerländern ein Finanzierungspaket zur gezielten Förderung von 100 Prozent erneuerbarer Energie und Zugang zu Elektrizität für alle anbieten", sagte Fünfgelt weiter.
Mit dem Ausbau der Erneuerbaren muss nach Ansicht von Brot für die Welt, Germanwatch und Misereor aber auch einhergehen, dass nachhaltige Wertschöpfungsketten ausgebaut werden und Länder des globalen Norden ihrerseits nach Möglichkeiten suchen, Energie einzusparen.
Afrika-Klimagipfel ist Premiere
Auf afrikanische Initiative findet ab Montag erstmals der Africa Climate Summit statt, ausgerichtet von der Afrikanischen Union. Die Präsidentschaft des Gipfels hat das ostafrikanische Land Kenia übernommen, welches sich selbst als Vorreiter einer ambitionierten Klima-, Erneuerbaren Energien- und Finanzagenda sieht.
Obwohl Afrika mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern gerade mal vier Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verursacht, wirken sich die Folgen des Klimawandels hier unverhältnismäßig stark aus.