Verband will AfD nicht auf Podien des Ökumenischen Kirchentags

Klares Zeichen

Junge Katholiken wenden sich gegen eine mögliche Präsenz der AfD auf Podien des Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend hat das in einem Beschluss bekanntgegeben.

Mann mit einer AfD-Kappe / © Sebastian Willnow (dpa)
Mann mit einer AfD-Kappe / © Sebastian Willnow ( dpa )

Die Verantwortlichen dürften der Partei "keine Plattform auf öffentlichen Podien sowie zur Darstellung ihrer eigenen, unseren christlichen Überzeugungen entgegenstehenden Positionen" geben, so der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in einem Beschluss des jüngsten Hauptausschusses. Dies gelte vor allem für die Einladung von AfD-Vertretern im Rahmen von Gesprächsrunden und Veranstaltungen. Der ÖKT findet vom 12. bis zum 16. Mai 2021 in Frankfurt statt.

Der BDKJ wendet sich auch gegen eine Beteiligung von Organisationen, die der extremen Rechten angehören oder ihr nahestehen. "Wir fordern hier eine konsequente Haltung, die nicht vom Leitungsgremium des ÖKT abhängig ist", heißt es in dem Beschluss. Diese Haltung des Verbands gelte darüber hinaus für alle kommenden Katholiken- und Ökumenischen Kirchentage. Schon im Vorfeld des Katholikentages 2018 in Münster habe sich der BDKJ gegen eine Einladung des religionspolitischen Sprechers der AfD eingesetzt.

Motto des Ökumenischen Kirchentags "Schaut hin" ernst nehmen

Es sei die Aufgabe von Christen, sich "klar und deutlich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu positionieren" und das Motto des ÖKT "Schaut hin" ernst zu nehmen, betonte der BDKJ. Der Verband sprach sich zugleich für eine Auseinandersetzung mit den Strategien der AfD und der extremen Rechten allgemein aus. Rechtspopulisten wollten die Diskurse weiter nach rechts verschieben und arbeiteten darauf hin, "dass extrem rechte Ansichten zum konservativen beziehungsweise bürgerlichen Mainstream im vorpolitischen und schließlich auch parlamentarischen Raum werden".

Dabei sei die AfD ein "wichtiges Element", erklärte der Verband. "Dass die AfD in allen Landesparlamenten und im Bundestag bereits vertreten ist, rechtfertigt insofern nicht, von unserem Engagement gegen extrem rechte, populistische und die Menschenwürde angreifende Positionen abzulassen." Der BDKJ betonte auch, dass es Christen gebe, die Anhänger der AfD oder populistischer beziehungsweise extrem rechter Meinungen seien. Auf dem ÖKT wolle man mit ihnen "mutig" ins Gespräch kommen und deutlich machen, "warum sexistische, populistische, menschenverachtende Haltungen" nicht mit Überzeugungen als Christen einhergehen könnten.


Quelle:
KNA