"Die Bundesregierung wird das selbstgesetzte Ziel 2020 verfehlen und wird, wenn kein Wunder passiert, auch das 2030-Ziel verfehlen", sagte er im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. Der Ausstieg sei von strategischer Bedeutung, denn an der Stromerzeugung hänge auch der Klimaschutz im Transportsektor und bei der Wärme, betonte Edenhofer. Wenn Verkehr und Heizung elektrifiziert werden, dann nutze dies nur dann dem Klima, wenn der Strom dafür CO2-frei erzeugt werde.
30 bis 40 Euro
Der Klimaforscher forderte einen Mindestpreis für die Emission von CO2 in die Atmosphäre zusätzlich zum Europäischen Emissionshandel. Wenn die Tonne des Treibhausgases mehr als 30 bis 40 Euro koste, werde die Kohle vom Markt verdrängt, was den Klimaschutz stärken würde, sagte er.
Die Klimavorgaben der Europäischen Union für die Autoindustrie nannte Edenhofer ein "ziemlich laxes Ziel". Die Branche würde es automatisch erreichen, wenn sie ihre Selbstverpflichtung für neue Elektrofahrzeuge einhalten würde. Dies wäre auch im Eigeninteresse der Branche, wenn sie auf den internationalen Märkten etwa in China eine Zukunft haben wolle, erklärte er. Edenhofer löst zusammen mit dem Schweden Johan Rockström den Gründungsdirektor des Instituts, Hans Joachim Schellnhuber, ab.