Kölner Caritas fordert mehr Unterstützung für Wohnungslose

Fachstellen für Sicherung von Wohnraum

Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland steigt laut des Caritasverbandes seit Jahren. Die Caritas im Erzbistum Köln verlangt daher mehr Unterstützung und Hilfe für Menschen, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind.

Ein Mann trägt einen Sack mit Decken / © Janossy Gergely (shutterstock)
Ein Mann trägt einen Sack mit Decken / © Janossy Gergely ( shutterstock )

"Im Kampf gegen Wohnungslosigkeit fordern wir eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Ländern und Kommunen für diese immer größer werdende Gruppe", sagte der Direktor des Diözesan-Caritasverbandes, Frank Johannes Hensel, anlässlich des Tages der Wohnungslosen an diesem Sonntag.

Dr. Frank Johannes Hensel (Diözesan-Caritasverband Erzbistum Köln)

Unter den geschätzt 680.000 Betroffenen sind laut Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) immer mehr Frauen, junge Leute und viele Personen aus osteuropäischen EU-Ländern, die in Deutschland keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben.

Energiekrise droht Lage zu verschlimmern

Dringend in den Blick zu nehmen seien in diesem Zusammenhang aber auch Menschen, die schon in prekären finanziellen Verhältnissen lebten, mahnte Hensel. "Viele werden inmitten der Energiekrise die drohenden Nachzahlungen nicht bedienen können und fürchten sich vor Strom- und Gassperren und dem Verlust ihres Wohnraums."

Wohnungslose Frau mit Handschuh / © Harald Oppitz (KNA)
Wohnungslose Frau mit Handschuh / © Harald Oppitz ( KNA )

Um nicht in eine Notlage zu geraten und sich über Jahre zu verschulden, brauchen einkommensschwache Haushalte laut der Caritas eine gezielte Unterstützung und Entlastung. "Eine Förderung mit der Gießkanne, wie den Tankrabatt, lehnen wir ab", erklärte der Kölner Caritasdirektor. Stattdessen brauche es in den Kommunen vom Land geförderte Fachstellen für Wohnraumsicherung. "Das Ziel dieser Stellen ist es, mit allen Mitteln den Verlust der Wohnung und Zwangsräumungen durch intensive Kommunikation mit Vermietern, Städten und Gemeinden, Wohlfahrtsverbänden und dem Job-Center zu verhindern", erläuterte Hensel.

Caritas engagiert sich gegen Wohnungslosigkeit

An dem bundesweiten Tag der Wohnungslosen wird auf das Schicksal von wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen aufmerksam gemacht. Allein im Gebiet des Erzbistums Köln sind den Angaben zufolge mehr als 10.000 Menschen wohnungslos.

Ein Wohnungsloser mit Hund in einer Fußgängerzone / © Harald Oppitz (KNA)
Ein Wohnungsloser mit Hund in einer Fußgängerzone / © Harald Oppitz ( KNA )

Zum Unterstützungsnetz der Caritas gehören neun Notunterkünfte und Notschlafstellen für Obdachlose sowie 23 Kontakt- und Beratungsstellen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten.

Hinzu kommen an mehr als 20 Standorten Angebote des Betreuten Wohnens, 22 stationäre Wohneinrichtungen sowie zwölf Arbeits- und Beschäftigungshilfen.

Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (KAGW)

Die KAGW wurde 1983 als Facharbeitsgemeinschaft der Hilfen für wohnungslose Menschen im Deutschen Caritasverband gegründet. Mitglieder sind katholische Träger: Der Deutsche Caritasverband, der Sozialdienst katholischer Frauen, der Sozialdienst katholischer Männder, der Katholische Verband für soziale Dienste sowie die Diözesan-Caritasverbände sind geborene Mitglieder.

Wohnungsloser mit Handkarren in Berlin / © Juraj Kamenicky (shutterstock)
Wohnungsloser mit Handkarren in Berlin / © Juraj Kamenicky ( shutterstock )
Quelle:
epd