Vor dem 11. Jahrhundert war die Mitra als liturgische Kopfbedeckung von Bischöfen, Äbten und Pröpsten nicht gebräuchlich, wie der Kunstexperte der Dombauhütte, Matthias Deml, erläuterte. Erstmals wird sie 1049 in einer päpstlichen Bulle erwähnt, in welcher Leo IX. dem Trierer Erzbischof Eberhard das Recht verleiht, eine Mitra zu tragen.
Zu diesem Zeitpunkt war sie noch nicht fester Bestandteil des bischöflichen Ornats, sondern wurde als Ehrenzeichen des Papstes verliehen. Im 12. Jahrhundert ist die Mitra in der westlichen Kirche allgemein verbreitet. Getragen wird sie bei Messfeiern und Prozessionen.
Unter den Museumsstücken: der Bisschofsstab Kardinal Meisners
Die gezeigten Exponate veranschaulichen den Angaben zufolge die Entwicklung der Bischofsmitren: von prächtigen Exemplaren des Rokokos über Ausfertigungen des Historismus bis hin zur Moderne mit meist betont schlichten Formen. Viele der gezeigten Mitren seien eng verbunden mit Kölner Erz- und Weihbischöfen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Neben den Mitren präsentiert die Ausstellung den Bischofsstab, das Brustkreuz und den Bischofsring des im vergangenen Jahr verstorbenen Kölner Kardinals Joachim Meisner, wie es hieß. Die Insignien wurden von der Kölner Bildhauerin Hildegard Domizlaff geschaffen. Der Bischofsstab sei eine Leihgabe des Kölner Weihbischofs Dominikus Schwaderlapp, der diesen von Meisner nach dessen Emeritierung als Geschenk erhalten hatte.