Bei dem gut einstündigen Treffen im Patriachenamt berichtete Hilarion, der unter dem Patriarchen Kyryl quasi das zweithöchste Amt der russisch-orthodoxen Kirche bekleidet und für die auswärtigen Beziehungen verantwortlich ist, vom "Wunder des kirchlichen Aufbruchs", den die russische Kirche in den letzten Jahren erlebe.
Steigende Zahl der Taufen
In Russland könne von einer "Post-kirchlichen Phase", von der man in Westeuropa schon vielfach spreche, überhaupt nicht die Rede sein. Die Zahl der Taufen, neuen Kirchen und Klöster sei seit 1988 geradezu explodiert. Nie zuvor in der Geschichte der Christen habe es solch erfreuliche Zuwächse gegeben.
Einheit orthodoxer und katholischer Kirche noch entfernt
Die Frage nach der Einheit der orthodoxen und katholischen Kirche sieht Metropolit Hilarion noch in weiter Ferne. Auch wenn man das große Ziel der Einheit aller Christen,das Christus vorgegeben habe, nicht aus dem Auge verlieren dürfe, so sei dies derzeit kein aktuelles Thema. Wichtiger sei es momentan für alle christlichen Kirchen, sich für die bedrohten und verfolgten Christen im Nahen Osten einzusetzen.