DOMRADIO.DE: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie diese Rolle in der Sendung eingenommen haben?
Robert Kleine (Stadtdechant von Köln): Tja, das frage ich mich weiterhin. Ich bekam ein Anschreiben, ob ich bereit wäre, an dieser Folge teilzunehmen, mitzumachen, mich als Vertreter der katholischen Kirche zu äußern. Wie man auf mich aufmerksam geworden ist, das weiß ich gar nicht. Die Produktionsfirma fragte an und nach etwas Überlegen habe ich dann gerne zugesagt.
DOMRADIO.DE: Wie genau müssen wir uns das vorstellen? Wie treten Sie in dieser Folge auf?
Kleine: Die Folge spielt an verschiedenen Orten, auch historischen Orten, also auch im Heiligen Land. Es gibt auch Interviews und eins davon ist mit mir, und das hat hier in Köln stattgefunden und zwar im LVR-Tower, also mit dem schönen Panorama. Man sieht durch die Glasscheibe den Kölner Dom und die Stadt da liegen. Da sitzen wir zu dritt und da haben wir miteinander gesprochen. Und aus diesem Gespräch sind dann einige Sequenzen in den Film übernommen worden.
DOMRADIO.DE: Fragen wie zum Beispiel "Wie ist Jesus gestorben? Warum glauben Christinnen und Christen daran?" gehen Jan Josef Liefers und Michael Tsokos dann nach. Sind das Fragen, die Ihnen dann auch gestellt wurden?
Kleine: Ja, genau. Die Grundfragestellung ist: Ist Jesus tot gewesen? Es gibt ja seit früher Zeit viele andere Interpretationen, Gerüchte, Vermutungen, vom Scheintod über andere Dinge. Da habe ich dann die Sicht der Christen noch einmal deutlich gemacht, dass für uns natürlich tot auch tot bedeutet und dass nur, wenn jemand tot ist, er auch auferstehen kann und dass das die Grundlage unseres Glaubens ist.
DOMRADIO.DE: Wie haben Sie selbst das Gespräch mit Liefers und Tsokos wahrgenommen?
Kleine: Es war schon spannend, weil man ja auch denkt: "Nun ja, wer weiß, was da rauskommt und was am Ende dann gesendet wird." Und wenn das dann deutschlandweit verbreitet wird, dass dann alle sagen: "Guck mal hier, der von der katholischen Kirche." Aber ich fand das sehr angenehm, sehr sympathisch. Wir haben uns schon im Vorfeld lange unterhalten, bis dann der Regisseur sagte: "Jetzt müssen wir uns hinsetzen."
Ich habe die beiden als sehr aufgeschlossen, offen und gar nicht in irgendeiner Weise ablehnend oder glaubenskritisch in dem Sinne, dass man das verdammt, sondern hinterfragend erlebt, aber in einer sehr offenen, sympathischen und auch wertschätzenden Art, sodass ich wirklich sagen konnte, was meine Überzeugung ist. Das hat mich sehr positiv überrascht.
DOMRADIO.DE: In einem Experiment testen Jan Josef Liefers und Michael Tsokos dann ihre Theorien. Welches Experiment ist das denn?
Kleine: Ich glaube, es geht darum, wie sich der menschliche Körper verhält, wenn er am Kreuz hängt, wenn jemand gekreuzigt wird nach der damaligen Art und Weise. Kann das jemand überleben? Ich glaube, es geht auch darum, dass am Ende jeder auch seine Version nochmal für sich realisiert. Wir als Glaubende, als Christen, das habe ich auch gesagt, können natürlich nicht, das "gestorben und begraben" aus dem Glaubensbekenntnis streichen. Damit steht und fällt ja auch unser Glaube. Das sagt schon der Apostel Paulus.
Das Interview führte Michelle Olion.