DOMRADIO.DE: Warum haben Sie am Eröffnungstag gegen den Text aus dem Synodalforum IV gestimmt?
Weihbischof Ansgar Puff (Kölner Weihbischof): Ich habe bei der Versammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt gegen den Grundsatztext "Leben in gelingenden Beziehungen" gestimmt. Auch wenn wir Kölner Bischöfe in diesem Punkt gleich abgestimmt haben, hatten wir uns vorher nicht abgesprochen. Was sind meine Gründe? Einen Teil des Textes finde ich gut und einer Reihe von Gedanken, die sich zum Beispiel in den Abschnitten "Sexualität als Geschenk und Gestaltungsauftrag" oder "Sexualität als Sprache" finden, kann ich gut zustimmen.
DOMRADIO.DE: Was gefiel Ihnen denn nicht?
Puff: Andere Abschnitte fand ich nicht pointiert genug ausgeführt, zum Beispiel die biblische Aussage, dass Gott den Menschen als weiblich oder männlich geschaffen hat. Diese Grundaussage darf natürlich keine Abwertung von trans- oder intergeschlechtlichen Menschen sein. Schon bei der ersten Lesung des Textes hatte ich darum gebeten, den Text in einzelnen Abschnitten differenziert abstimmen zu können. Das war aber nicht möglich. Da nun der ganze Text zur Abstimmung stand, und ich Teile des Textes nicht mittragen kann, konnte ich dem Gesamttext nicht zustimmen. Ich bin aber jederzeit bereit, mit Interessierten über ihre Positionen und Fragen zum Text ins Gespräch zu kommen.
Das Interview führte Ingo Brüggenjürgen.