Anders als Schulen, Sportvereine und Jugendorganisationen sei "die katholische Kirche in ihrem Aufarbeitungsprozess weit vorangeschritten", stellte Huber in einem am Freitag veröffentlichten Zwischenbericht ihres Gremiums fest.
Kritik am "Wächteramt" des Staates
Dagegen sei etwa der Staat seinem "Wächteramt" in den vergangenen Jahrzehnten nur unzureichend nachgekommen.
Der Erzdiözese bescheinigt der Bericht eine sehr konstruktive und kooperative Haltung "während des gesamten bisherigen Prozesses". Die bisher sieben Empfehlungen der Kommission seien "unverzüglich aufgenommen und mit hoher Priorität umgesetzt" worden.
"Die Kommission hat den Eindruck gewonnen, dass die Verantwortlichen der Erzdiözese ehrlich bestürzt sind über das Verhalten der Institution Katholische Kirche in der Vergangenheit gegenüber den Betroffenen und dass sie ernsthaft bemüht sind, das begangene Unrecht aufzuarbeiten und durch umfangreiche Unterstützungsangebote und angemessene Anerkennungsleistungen zu einer gewissen Heilung beizutragen."
Unzufrieden mit Anerkennungsleistungen
Weiter unzufrieden sind laut Huber viele Betroffene mit der auf Bundesebene angesiedelten Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA). Dass eine große Gruppe von ihnen nur einige Tausend Euro bekomme, werde als erneute Kränkung erlebt.
"Dass zusätzlich auch noch unterschiedlich hohe Summen ausgezahlt werden, ohne dass transparent dargestellt wird, weshalb, ist für die Betroffenen ebenfalls nur schwer zu ertragen." Das Mindeste, so die Münchner Aufarbeitungskommission, wäre eine schlüssige Begründung der jeweiligen Auszahlung.