Papst an Patriarch: Wir arbeiten weiter für unsere Einheit

Konkrete Schritte zum gemeinsamen Glauben?

Papst Franziskus hat die Entschlossenheit der katholischen Kirche bekräftigt, auf eine vollständige Einheit mit den Christen der östlichen Kirche hinzuarbeiten. In seiner Botschaft fordert er konkrete Schritte, den gemeinsamen Glauben zu bekennen.

Patriarch Bartholomaios I. mit Papst Franziskus / © Osservatore Romano (KNA)
Patriarch Bartholomaios I. mit Papst Franziskus / © Osservatore Romano ( KNA )

Dies schreibt er in einem vom Vatikan veröffentlichten Grußwort an Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, das Kurienkardinal Kurt Koch am Samstag in Istanbul überbrachte. Zum Patronatsfest der orthodoxen Kirche, dem Fest des Apostels Andreas an diesem Samstag, besucht eine vatikanische Delegation unter Kochs Leitung den Amtssitz des Ehrenoberhaupts der Orthodoxie.

In seinem Schreiben erinnert Papst Franziskus an das 40-jährige Bestehen der gemeinsamen internationalen katholisch-orthodoxen Dialogkommission. Diese war 1979 von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) und dem damaligen Ökumenischen Patriarchen Dimitrios I. (1972-1991) gegründet worden. Stets müssten sich die getrennten Kirchen die Frage vor Augen halten, ob sie «das Recht haben, noch getrennt zu bleiben», so Franziskus.

Einsatz für die Bedürftige

In seiner Botschaft fordert der Papst zudem von Christen vor Ort konkrete Schritte, den gemeinsamen Glauben zu bekennen, sowie gemeinsamen Einsatz für die Bedürftigen. Die katholische Delegation, der auch die weiteren Leitungsmitglieder des Päpstlichen Ökumene-Rates, Bischof Brian Farrell und Untersekretär Andrea Palmieri angehören, nahm am Festgottesdienst in der Patriarchatskirche Sankt Georg teil. Anschließend sei man zu einem Gespräch mit dem Patriarchen zusammengetroffen, ebenso mit der Kommission, die für den Dialog mit der katholischen Kirche zuständig ist.

Seit Jahren besuchen Delegationen des Vatikan und des Ökumenischen Patriarchats gegenseitig das jeweils andere Kirchenoberhaupt zu den jeweiligen Hochfesten: zum Fest Peter und Paul am 29. Juni in Rom und zum Andreas-Fest am 30. November in Istanbul, dem früheren Konstantinopel. Der Apostel Andreas, auf den sich die Tradition des Patriarchen von Konstantinopel beruft, war der Bruder des Simon Petrus, als dessen Nachfolger sich der Papst in Rom versteht.


Quelle:
KNA