DOMRADIO.DE: Wo im Dom steht denn der Weihwasserspender? Oder gibt es gleich mehrere?
Michael Doersch (Geschäftsführer der Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH in Eschweiler): Bisher gibt es nur einen, und zwar steht der Weihwasserspender an ganz prominenter Stelle am Hauptportal. Da, wo die Gläubigen den Dom betreten, läuft man sofort auf den Weihwasserspender zu.
DOMRADIO.DE: Funktioniert der so ähnlich wie die automatischen Seifenspender?
Doersch: Ja, genau so können Sie sich das gut vorstellen. Wir haben einen Weihwasserbehälter aus Glas, der oben auf den Weihwasserspender aufgesetzt wird. Der ist mit einem Schlauch zum Spender verbunden, wo das Wasser dosiert wird. Der Gläubige hält die Hand unter die Öffnung des Spenders, ein Sensor stellt fest, dass die Hand darunter ist und gibt eine kleine Menge Weihwasser ab.
DOMRADIO.DE: Sehen Weihwasserspender und Desinfektionsmittelspender denn ähnlich aus? Nicht, dass man das verwechselt und sich nachher mit dem Desinfektionsmittel bekreuzigt.
Doersch: Im Dom stehen zwei Desinfektionsmittelspender, die sich deutlich von unserem Weihwasserspender unterscheiden. Unser Weihwasserspender ist aus Blaustein gefertigt und an der Stelle, wo der Gläubige die Hand unter die Öffnung der Weihwasserabgabestelle hält, steht auch deutlich in großen Lettern "Weihwasser" geschrieben.
DOMRADIO.DE: Wie viel passt da rein? Wie viele Gläubige können sich mit dem Weihwasser bekreuzigen?
Doersch: Wir haben mal geschätzt, dass das etwa für 4 Wochen ausreichend sein sollte, wenn der Dom regelmäßig zu den Corona-Zeiten jetzt mit knapp 180 Leuten besetzt ist.
DOMRADIO.DE: Passiert auch nichts, wenn man die Hand zu lange drunter hält?
Doersch: Nein. Er dosiert nur einmal. Man müsste die Hand dann ein zweites Mal unter die Öffnung bewegen, um einen zweiten Weihwasserstoß auszulösen.
DOMRADIO.DE: Haben Sie auch schon für andere Kirchen Weihwasserspender entwickelt?
Doersch: Ja, das ist ungefähr der 35. Weihwasserspender, den wir seit Beginn der Corona-Pandemie bzw. seit Entwicklung des Weihwasserspenders aufgestellt haben. Der am weiteste entfernte steht in München. In Karlsruhe, in Bamberg und in vielen anderen Städten ist dieser Weihwasserspender mittlerweile aufgestellt.
DOMRADIO.DE: War das für Sie und Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen etwas Besonderes, einen Weihwasserspender für den Kölner Dom anzufertigen?
Doersch: Der Kölner Dom ist ein Wahrzeichen, auch deutlich über Köln hinaus. Er ist ein großes Wahrzeichen in Deutschland. Und wenn man an einen Dom in Deutschland denkt, dann denkt man in erster Linie an den Aachener Dom, aber in zweiter Linie dann natürlich an den Kölner Dom. Und dort einen Weihwasserspender aufzustellen, das ist schon eine besondere Auszeichnung für uns.
DOMRADIO.DE: Im Moment ist es extrem kalt. Da friert doch das Wasser gleich wieder ein. Da gab es ja auch sonst viele Kirchen, die das Weihwasser dann mal weggelassen haben.
Doersch: Der Weihwasserspender ist mit Weihwasser gefüllt und in dem Weihwasser ist ein wenig Salz enthalten, das verhindert, dass das Wasser im Weihwasserspender gefriert.
DOMRADIO.DE: Das heißt, das ist überdacht und das passiert auch nicht bei minus 10 Grad Celsius?
Doersch: Das müsste man letztendlich ausprobieren. Es ist nicht zu erwarten, dass im Dom minus 10 Grad erreicht werden. Insofern wird unser Weihwasserspender nicht zufrieren.
DOMRADIO.DE: Das Aufstellen war wahrscheinlich ein nicht so feierlicher Akt wie es hätte sein können, oder?
Doersch: Ja, es fehlten natürlich die Gläubigen. Der Dom ist für Betende zwar geöffnet, aber nicht für die Öffentlichkeit. Insofern waren wir ein sehr kleiner Kreis, der den Weihwasserspender aufgestellt und an den Domdechanten übergeben hat.
Wir haben ihn getestet. Wir haben verschiedene Varianten getestet. Wir haben vor allen Dingen auch die Beleuchtung getestet. Denn unser Weihwasserspender ist beleuchtet, sodass er auch in den liturgischen Farben erstrahlt, sofern das gewünscht ist.
Das Interview führte Dagmar Peters.