Weiter Absperrung wegen überhöhter Bleiwerte vor Notre-Dame

Krebserregend und fortpflanzungsgefährdend

Wegen weiter überhöhter Bleiwerte haben die Behörden den Vorplatz der Kathedrale Notre-Dame in Paris vorerst für Besucher geschlossen. Der Platz auf der Seine-Insel soll nun erneut von giftigem Bleistaub gereinigt werden.

Bauzaun vor Notre-Dame / © Corinne Simon (KNA)
Bauzaun vor Notre-Dame / © Corinne Simon ( KNA )

Das berichten französische Medien unter Berufung auf die Polizeipräfektur am Dienstag. Bei dem Großbrand der Kathedrale vor gut zwei Jahren waren rund 400 Tonnen hochgiftiges Blei von den Dächern der Kirche geschmolzen.

Auch in anliegenden Gebäuden wie Schulen oder Kindergärten wurde eine hohe Bleibelastung festgestellt. Die Reinigung ist aufwändig.

500-fache Belastung aber nicht vorhanden

Im Sommer 2019 hatten französische Medien über eine Bleibelastung bis zum 800-Fachen über dem erlaubten Grenzwert im Kircheninneren und bis zum 500-Fachen auf dem Vorplatz der Kathedrale berichtet.

Von solchen Quoten ist in der Polizeimeldung nicht mehr die Rede; es gehe um eine "höhere" Belastung als anderswo in der Hauptstadt. Blei gilt als krebserregend und fortpflanzungsgefährdend und kann Genmutationen begünstigen.

Wiederaufbau bis 2024 unwahrscheinlich

Der Großbrand hatte Dachstuhl und Vierungsturm sowie weitere Teile der weltbekannten Pariser Kathedrale zerstört. Sie ist seither für den Besucherverkehr geschlossen.

Staatspräsident Emmanuel Macron will, dass der Wiederaufbau schon 2024 vollendet wird. Dieses Ziel gilt unter Experten als äußerst ambitioniert.


Archivbild: Blick auf die Kathedrale Notre-Dame Ende Oktober 2020 / © Elko Hirsch (dpa)
Archivbild: Blick auf die Kathedrale Notre-Dame Ende Oktober 2020 / © Elko Hirsch ( dpa )
Quelle:
KNA