Kretschmann hält alle für Gottes Ebenbild mit gleichen Rechten

Aktion setzt positives Signal

Symbol der Hoffnung in dunklen Zeiten: Winfried Kretschmann nimmt das "Friedenslicht aus Bethlehem" entgegen. Bei der Übergabe hat Baden-Württembergs Ministerpräsident zu mehr Einsatz für eine vielfältige Gesellschaft gemahnt.

Winfried Kretschmann / © Marijan Murat (dpa)
Winfried Kretschmann / © Marijan Murat ( dpa )

"Kein Mensch ist wie der andere, aber alle sind Gottes Ebenbild mit gleichen Rechten: Leben, Freiheit, Selbstverwirklichung", sagte Kretschmann (Grüne) am Montag in Stuttgart. 

Doch in Deutschland gebe es "immer mehr Stimmen, die anderen diese Rechte absprechen, keinen Dialog wollen und keine Verständigung zulassen", kritisierte er laut Mitteilung des Staatsministeriums. Auch junge Erwachsene ließen sich davon beeinflussen, wie die Landtagswahlen in den drei ostdeutschen Bundesländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg im Herbst 2024 gezeigt hätten.

Das "Friedenslicht" wurde von jugendlichen Pfadfinderinnen und
Pfadfinder an Kretschmann übergeben. Es wird nun bis zum neuen Jahr im Foyer der Villa Reitzenstein - dem Stuttgarter Amtssitz des Ministerpräsidenten - aufgestellt und soll ein Zeichen des Friedens in der Adventszeit sein.

Kretschmann: Aktion setzt positives Signal

"Euer Motto 'Vielfalt leben!' setzt ein positives Signal: Respekt,
friedliches Miteinander und Akzeptanz von Unterschieden", sagte der
Ministerpräsident zu den Pfadfindern. Das mache Hoffnung. "Wenn wir
das gemeinsam hinkriegen, dann können wir auch unsere Zukunft gut
hinkriegen. Diese Zukunft ist vor allem eure Zukunft und braucht
unseren gemeinsamen Einsatz: gegen Klimakatastrophe, Armut, Gewalt,
für Nachhaltigkeit, Wohlstand und Frieden."

Die Pfadfinder-Delegation bestand den Angaben zufolge aus 16
Personen, darunter vier begleitende Erwachsene und 12 Jugendliche im
Alter von 13 bis 25 Jahren. Sie setzte sich zusammen aus dem
katholischen Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg und dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder.

Flamme erstmals nicht aus Bethlehem

Der Brauch des «Friedenslichts aus Bethlehem» geht auf eine
Initiative des ORF-Landesstudios Oberösterreich zurück, das dieses
Licht 1986 erstmals durch ein Kind am Stern der Geburtsgrotte Jesu
entzünden und nach Österreich bringen ließ. Viele europäische Länder
schlossen sich an und auch in Nord- und Südamerika ist der Brauch
mittlerweile bekannt.

In diesem Jahr kommt das "Friedenslicht" wegen des Nahostkonflikts erstmals nicht direkt aus Bethlehem. Stattdessen wird es von einer
Kirche in Wien aus verteilt, wo das Licht aus dem vergangenen Jahr
aufbewahrt worden war. Es wurde am Wochenende in viele katholische
Kirchen in Deutschland gebracht. 

Das Friedenslicht aus Bethlehem

Im Jahr 1986 entstand im oberösterreichischen Landesstudio des Österreichischen Rundfunks (ORF) die Idee, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa gezogen hat: Ein Licht aus Betlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden.

Friedenslicht aus Bethlehem im Deutschen Bundestag / © Bernd von Jutrczenka (dpa)
Friedenslicht aus Bethlehem im Deutschen Bundestag / © Bernd von Jutrczenka ( dpa )
Quelle:
KNA