Kretschmer erfreut über Papst-Worte zu evangelischer Kirche

"Ganz großartig"

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich nach eigener Aussage beim Papst für dessen Äußerung über die evangelische Kirche bedankt. Franziskus hatte in diesem Zusammenhang jüngst über den Synodalen Weg gesprochen.

Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, und Papst Franziskus im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, und Papst Franziskus im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Das katholische Kirchenoberhaupt hatte mit Blick auf den laufenden Reformdialog der katholischen Kirche in Deutschland, den Synodalen Weg, gesagt: "In Deutschland gibt es eine sehr gute evangelische Kirche. Wir brauchen nicht zwei davon."

Aus protestantischer Sicht sei diese Einschätzung der evangelischen Kirche "ganz großartig", betonte Kretschmer am Samstag in Görlitz im Eröffnungsgottesdienst zu einem evangelischen "Lausitzkirchentag". Er gehört der evangelischen Kirche an.

Audienz beim Papst

Kretschmer war Mitte Juni in Rom und hatte dort auch eine Audienz bei Papst Franziskus im Vatikan. In einem Interview einige Tage vor der Visite hatte Franziskus nach seiner Äußerung über die evangelische Kirche weiter erklärt, es sei problematisch, "wenn der Synodale Weg von den intellektuellen, theologischen Eliten ausgeht und sehr stark von äußeren Zwängen beeinflusst wird". Diese Äußerungen wurden teilweise als Kritik an dem Reformprojekt verstanden.

Papst Franziskus empfängt Michael Kretschmer (r.), Ministerpräsident von Sachsen im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Michael Kretschmer (r.), Ministerpräsident von Sachsen im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Kretschmer sprach am Samstag vor rund 1.000 Teilnehmern des Christentreffens, das fünf Kirchenkreise der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gemeinsam veranstalten.

Deutschland brauche religiöses Leben

Der Ministerpräsident betonte, dass es in Deutschland religiöses Leben brauche. "Das Grundgesetz und auch die sächsische Verfassung schreiben die Religionsfreiheit fest", so Kretschmer.

Damit sei eine "Freiheit zur Religion und nicht von der Religion" gemeint. Die Religionsgemeinschaften sollten ihre Werte in die Gesellschaft einbringen. Von seiner eigenen evangelischen Kirche wünsche er sich, dass sie "modern ist, sich verändert und dabei die traditionellen Werte bewahrt".

Papst äußert sich kritisch zu deutschem Synodalem Weg

Papst Franziskus hat sich kritisch und ironisch über einige Ideen des Reformprojekts Synodaler Weg in Deutschland geäußert. In einem am Dienstag veröffentlichten Interview wiederholte er lachend einen Satz, den er dem deutschen Bischofskonferenz-Vorsitzenden Georg Bätzing gesagt hatte: "Es gibt eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland. Wir brauchen nicht zwei von ihnen."

Papst Franziskus stützt seinen Kopf auf eine Hand und blickt gedankenversunken / ©  Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus stützt seinen Kopf auf eine Hand und blickt gedankenversunken / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA