Der Wissenschaftler am Institut für Kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg begründete seine These mit einigen Schlagworten: "der Jahrestag, die Aufmerksamkeit, das Bewusstsein bei der Polizei und bei den Feiernden".
Zudem seien alle gewarnt und wollten, "dass sich das nie wieder so ereignet", betonte der Soziologe. "Selbst die Täter können nicht so doof oder so uninformiert sein, dass sie das wie im letzten Jahr nochmal machen." Mit einer Verdrängung der Gewalt an andere Stellen rechnet Zurawski ebenfalls nicht, weil die kriminellen Übergriffe erst durch den Schutz der großen Masse ermöglicht worden seien und die Menschen "nicht in Massen an andere Orte gehen".
Verständliche Sicherheitsmaßnahmen
Die geplanten massiven Sicherheitsvorkehrungen vor der Kölner Domplatte mit großem Polizeiaufgebot, Böllerverbot und Absperrungen mit Einlasskontrollen hält Zurawski für verständlich. Die Polizei wolle sich keine Versäumnisse nachsagen lassen: "Lieber drei Vorhängeschlösser an die Tür machen und noch eine Wache davor und einen Polizeihund extra, um einmal im Bild zu bleiben, damit auch ja nichts passiert."
In der vergangenen Silvesternacht hatten Gruppen junger Männer vor allem aus Nordafrika und dem arabischen Raum am Kölner Hauptbahnhof zahlreiche Frauen sexuell bedrängt und bestohlen. Ähnliche Vorfälle gab es in geringerem Ausmaß auch in anderen Städten. Die Stadt und das Polizeipräsidium Köln sowie die Bundespolizei wollen am Montag die geplanten Sicherheitsvorkehrungen für den bevorstehenden Silvesterabend vorstellen.