Kuba will über 3.000 Gefangene begnadigen

Geste vor dem Papstbesuch

Kuba will anlässlich des Besuches von Papst Franziskus 3.522 Gefangene begnadigen. Die kubanische Regierung habe die Freilassung als "Geste des guten Willens" vor dem Besuch des Oberhauptes der katholischen Kirche beschlossen.

Kuba will zum Papstbesuch über 3.000 Gefangene begnadigen / © Wolfgang Radtke (KNA)
Kuba will zum Papstbesuch über 3.000 Gefangene begnadigen / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Diese Maßnahme soll innerhalb von 72 Stunden umgesetzt werden, berichtete die offizielle Staatszeitung "Granma". Es ist die höchste Zahl von Begnadigungen seit der Kubanischen Revolution 1959. Der Papst wird am 19. September zu einem viertätigen Besuch in dem sozialistischen Land erwartet.

Entlassungen abhängig von Schwere der Tat

Die Entlassungen aus dem Gefängnis seien abhängig von der Schwere der Tat und dem Verhalten während der Haftzeit, hieß es in dem Zeitungsbericht. Verbrechen wie Mord, schwerer Raub, Kindesmissbrauch, Drogenhandel sowie Akte gegen die Sicherheit des Staates sind von den Begnadigungen ausgeschlossen. Freigelassen werden sollen vorrangig Gefangene, die älter als 60 oder jünger als 20 Jahre sind, chronisch Kranke, Frauen und Ausländer, wenn sie in ihr Heimatland zurückkehren können.

Franziskus spielte in den vergangenen Monaten eine wichtige Rolle als Vermittler bei der Annäherung zwischen Kuba und den USA. Der 78-Jährige ist nach Papst Johannes Paul II. und seinem Vorgänger Benedikt XVI. der dritte Pontifex, der die Insel besucht. Erstmals reiste 1998 Johannes Paul II. in das Land und legte damit den Grundstein für ein besseres Verhältnis des kubanischen Staates zur katholischen Kirche.

Franziskus begleitete Johannes Paul II. 1998 nach Kuba

Franziskus, der damals noch Weihbischof in Buenos Aires war, begleitete Johannes Paul II bei dieser Reise. 2011 folgte Papst Benedikt mit einem Besuch auf Kuba. Anlässlich dieser Visite begnadigte der kubanische Staat damals 2.991 Gefangene. Auch nach dem Besuch von Johannes Paul II. gab es Haftentlassungen, allerdings in viel geringerem Umfang.

 


Quelle:
epd