Die Künstlerin Sophia Bizer hatte dazu aufgerufen, die Pflanzen während des Urlaubes abzugeben. "Ich habe das Gefühl, dass sich Menschen hier wegen der Pflanzen länger aufgehalten haben", sagte die Performance-Künstlerin dem Evangelischen Pressedienst (epd) zum Abschluss der Aktion, die am Samstag endet.
Bizer hatte die Pflanzen nach ihren Vorstellungen angeordnet sowie dafür gesorgt, dass das Grün gehegt und gepflegt wird. Unter der Installation hängte sie eine Kette aus großen Holzbuchstaben auf. Auf der einen Seite stand dort "space as an invitation to stay" ("Der Raum als eine Einladung zu bleiben"). Auf der anderen Seite war "gekommen um zu bleiben?" zu lesen.
Unerwartete Touristenattraktion
"Alle Pflanzen haben die Zeit prima überstanden, und einige sehen sogar viel besser aus als vorher", sagte die Künstlerin. Unter anderem hatten Grünlilien, Yucca-Palmen, Papyrus und Zebrakraut einen Platz in der Kirche gefunden. Als Echo habe sie häufiger gehört: "Das kann gern so bleiben", berichtete die Künstlerin.
Überrascht hätten sie die vielen ausländischen Touristen, die mit Kreuzfahrtschiffen nach Bremerhaven gekommen seien und einen Blick in die Innenstadtkirche in der Fußgängerzone warfen.
"Von Schweizern haben wir erfahren, dass Pflanzen in Kirchen in ihrer Heimat ganz üblich sind", sagte sie. "Niederländer haben berichtet, dass es in Utrecht und anderen Städten Pflanzentauschbörsen gibt."
Förderung durch Evangelische Kirche
Bizer wird durch ein Kunststipendium der Bremischen Evangelischen Kirche unterstützt. Die mit insgesamt 14.000 Euro dotierte Förderung hat Anfang April begonnen und endet am 31. Januar 2025.
Im Rahmen des Kunststipendiums erforscht Bizer den Kirchenraum, gestaltet Installationen, führt Interviews, plant ein Workshop-Programm und zeigt schließlich Anfang 2025 eine Ausstellung mit den Ergebnissenihrer Arbeit.