Kurienkardinal Walter Kasper im domradio-Interview

Von Priesterfreuden und Ökumenehoffnung

Er gehört zu ersten Garde der katholischen Theologen weltweit: Kurienkardinal Walter Kasper. Der Deutsche wurde gerade 75. Zu seinen Ehren erschien nun "Gott denken und bezeugen" - eine Festschrift, dessen Vorwort kein Geringerer als Papst Benedikt XVI. schrieb. Bei einem Symposium am Wochenende wurde Kardinal Kasper die Würdigung seines theologischen Werkes überreicht. domradio-Redakteur Marc Kerling hatte vorher die Gelegenheit, ausführlich mit ihm zu sprechen: über die bevorstehende USA-Reise des Papstes, die Rolle und den Stand der Ökumene weltweit und warum es nicht schadet, wenn ein Priester auch mal gut Fußball spielen kann.

 (DR)

domradio: Herr Kardinal, zuallererst noch einmal sehr herzliche Glückwünsche zu Ihrem 75. Geburtstag! Sie werden es beim Festakt dieses Symposiums (Red.: Das Symposium war am 12. April) ganz klar sagen: „Es ist Zeit, von Gott zu reden". Wie muss die Theologie, wenn sie im Wortsinn der Logos des Theos sein will, heute von Gott reden?

Kardinal Kasper: Sie muss zunächst auf die Erfahrungsdimension wieder erschließen für viele Menschen, denn viele Menschen haben mit Gott nichts mehr am Hut. Man muss erschließen, wo die Gottesfrage im Leben wurzelt - in guten Erfahrungen und in schlechten. Das ist das erste. Und das zweite: Wir dürfen nicht in dieser vagen Weise von einem Göttlichen reden. Es geht um den Gott, der in Jesus-Christus sein menschenfreundliches Gesicht gezeigt hat. Dieser Gott, der dann bis ans Kreuz mit uns gegangen ist, der ein sympathischer und mitleidender Gott geworden ist. Und vielleicht ein drittes: Wir haben ein wenig vernachlässigt, von den großen Zeugen des Glaubens zu reden. Die Heiligen - das sind faszinierende Gestalten, die was mit Gott zu tun hatten und von dorther Gott gelebt haben. Das wieder mal den Menschen konkret zu zeigen, was Gott diesen Heiligen bedeutet hat - das erschließt uns das Menschsein wieder ganz neu in Dimensionen.

domradio: Sie sind nicht nur als Kardinal, sondern ja auch und gerade als Priester nach mittlerweile mehr als fünfzig Jahren ein lebendiger Zeuge für die gelingende priesterliche Existenz: Wie Ihr Primizspruch heißt eines Ihrer jüngsten Bücher „Diener der Freude". Wie können Priester heute „Diener der Freude sein"?

Kardinal Kasper: Sie müssen zunächst einmal die Freude des Glaubens selber erfahren haben und leben und davon etwas ausstrahlen. Denn viel mehr als Worte ist das eigentliche Leben, das was man ausstrahlt, wichtig. Diener der Freude sind wir, wenn wir Diener Jesu Christi sind - das ist eigentlich die tiefste Dimension des Priestertums: die Freundschaft mit ihm. Das wird bei jeder Priesterweihe gesagt oder gesungen: Ich nenne Euch nicht mehr Knechte, ich nenne Euch Freunde. Und diese Freundschaft mit ihm und das so zu sagen: Wer hat Dir denn eigentlich Besseres zu sagen als Jesus Christus, wo willst Du eigentlich sonst hin, um Antwort zu haben auf Dein Leben? Und das auszustrahlen und selber zu leben, auch glaubwürdig zu leben - dazu braucht's ein geistliches Leben, ohne das geht es nicht. Ein Priester ist nicht nur Funktionär, der Vielerlei tut. Und dazu braucht's auch eine gewisse Einfachheit - so wie Jesus gelebt hat; ein apostolisches Leben, sich einzusetzen für Menschen, nicht nur für sich da zu sein, sondern wie Jesus Christus für „Euch" zu leben. All das spüren Menschen auch und dann springt etwas über. Das ist auch der einzige Weg, wieder zu mehr Priesterberufenen zu kommen. Man muss das konkret an Priestern erfahren. So ist das mit auch ergangen in meiner Jugend, schon in meiner Kindheit, da war ein  Vikar, der konnte gut Fußball spielen. Und weil der das gut konnte, haben wir ihm den Rest auch geglaubt; der hat uns einfach überzeugt. Und davon muss etwas überspringen: Dass  man gerne Priester ist und dieses fürchterliche Jammern, das wir Deutschen so gerne pflegen, da sind wir Deutschen ja Weltmeister drin, aufgibt. Nein, wir haben etwas zu sagen, was die Welt braucht - und die Welt braucht auch uns, wir brauchen uns gar nicht zu entschuldigen, dass wir da sind - das spüren die Leute dann auch. Das macht Freude und gibt Zuversicht.

domradio: Im Geleitwort Ihrer Festgabe spricht Papst Benedikt von den Jahren, als Sie beide in Münster gelehrt haben und bezeichnet diese Jahre als „Jahre freudigen Aufbruchs zu neuen Horizonten", aber auch als Jahre „hoffnungsvoller Öffnungen zwischen den getrennten Christen": Wie sieht das heute aus - was hat sich geändert seit damals?

Kardinal Kasper: Man spricht in Deutschland immer wieder vom Winter der Ökumene, oder gar seinem Ende. Diesen Eindruck habe ich gar nicht. Wenn ich das gerade mit diesen Jahren vergleiche, hat sich sehr viel verändert: zum Beispiel an den Fakultäten, dass die Zusammenarbeit dort inzwischen selbstverständlich ist. Als ich noch studiert habe, war es verboten, zu evangelischen Vorlesungen zu gehen - wir haben es dann trotzdem gemacht. Oder in der Gemeinde. Hier ist es völlig selbstverständlich geworden, dass man zusammenarbeitet und dass man freundschaftlich miteinander umgeht. Und auch auf Weltebene: Es ist völlig selbstverständlich, dass die Patriarchen der anderen Kirchen und die Religionsführer und Bischöfe der Evangelischen Kirche nach Rom zum Papst kommen. Da ist ein brüderliches Verhältnis da. Da sind Dinge selbstverständlich geworden, die man Jahrhunderte lang überhaupt nicht getan hat. Denken Sie nur an die Trauerfeier von Papst Johannes Paul II. Das war zum ersten Mal in der ganzen Kirchengeschichte, dass sämtliche Kirchen mit höchsten Vertretern da anwesend waren - und das nicht nur formal. Das war ihnen ein Anliegen. Oder noch ein Beispiel: Vor einiger Zeit haben die Methodisten das 300. Jubiläum gefeiert eines ihres Mitgründers, Charles Wessling. Das wollten sie in Rom in einer römischen Basilika feiern. Und ein römischer Kardinal - das war ich in dem Fall - musste den Vorsitz bei der liturgischen Feier übernehmen und die Predigt? Denken Sie doch nur mal 20. 30 Jahre zurück - völlig undenkbar. Da sind so viele Dinge selbstverständlich geworden. Wir haben bei weitem noch nicht alles erreicht, was sollte. Aber es doch sehr viel in Bewegung geraten. Dass es dann immer wieder Schwierigkeiten und Reibereien gibt - das gibt es auch im übrigen Leben. Das gibt es in jeder Ehe, das gibt es in jeder Freundschaft. Da muss man wieder drüber hinweg kommen - und das tut man dann auch. Wir haben zur Ökumene ja gar keine Alternative! Sich wieder zurückzuziehen in den Konfessionalismus - das wäre in einer Welt, die eins wird, völlig widersinnig. Wir können nur zusammen glaubwürdig Zeugnis geben. Und das Entscheidende, nämlich von Gott und Jesus Christus Zeugnis zu geben, das können wir ja jetzt schon zusammen tun. Und wenn wir das tun, dann werden wir auch die Kraft finden, die Fragen, die uns in der Tat noch trennen, zu überwinden.

domradio: Das betrifft die „getrennten Christen" und „Unierte" Nun wird der Heilige Vater in den USA auch Gespräche führen in der „größeren" Ökumene. Wie schätzen Sie diese Dimension ein - sind auch hier Öffnungen möglich, trotz der Diskussionen um Karfreitagsfürbitte oder Taufe in der Osternacht?

Kardinal Kasper: Das sind zwei verschiedene Bereiche. Das ist einmal der christlich-jüdische Bereich - und ich muss sagen, das gehört zum Erfreulichsten, was ich während meiner zehn Jahre Rom erfahren habe, was da an Freundschaft mit den Juden gewachsen ist. Wer die Geschichte zwischen Juden und Christen kennt, weiß, sie ist komplex und schwierig. Das ist wirklich eine Freundschaft gewachsen und da ist ein Missverständnis entstanden mit der Karfreitagsfürbitte. Und im Grunde haben wir das auch schon wieder überwunden. Mit den Juden in New York ging es sehr schnell, in Jerusalem sind wir dran, und in Deutschland wird das auch noch passieren. Das sollte man nicht überbetonen. Die Juden sind an einer Freundschaft mit uns aus einem ganz einfachen Grund interessiert: Sie sind überall auf der in der Minderheit und darauf angewiesen, mit einer größeren Religionsgemeinschaft Kontakt zu haben. Und das ist weitgehend für sie die katholische Kirche. Juden und Katholiken haben außerdem die gleichen oder zumindest ähnliche Werte. Zum Beispiel die Werte der Familie sind für Juden genauso bedeutend wie für uns Christen. Da ist wirklich Vieles gewachsen. Und der Papst wird das während seiner USA-Reise auch weiter befördern. Er wird sowohl Washington als auch New York Juden treffen.
Was die Muslime angeht: Wir wollen natürlich mit den gemäßigten Muslimen einen Dialog führen. Mit den Extremisten kann man das nicht. Mit den gemäßigten Muslimen wollen wir in Freundschaft zusammenleben. Dass das möglich ist, hat mein Besuch in Syrien gezeigt. Da haben mir sowohl der Präsident von Syrien als auch die Bischöfe gesagt: Das funktioniert wunderbar hier. Die Taufe eines Muslims (Red.: In der Osternacht) in dieser Form öffentlich zu machen, war vielleicht nicht so geschickt. Aber der Papst hat das im Grunde gar nicht gewusst vorher. Andererseits ist auch das eine Frage der Religionsfreiheit. Wenn ein Muslim Christ werden will, muss das respektiert werden. Und da müssen manche Muslime auch noch dazulernen: dass die Freiheit der Religion einfach für uns ein Menschenrecht ist und eigentlich auch für sie Geltung haben sollte. Doch da ist man dran. Mit den Muslimen ist es nicht ganz so leicht. Es ist auch sehr schwer, da die geeigneten Gesprächspartner zu finden, die a) intellektuell in der Lage sind, einen Dialog zu führen, und b) repräsentativ sind für die Gemeinschaft. Aber ich denke, dass wir da ein gutes Stück weiter kommen. Davon hängt sehr viel ab für die Zukunft Europas.

domradio: Sie sprechen von Europa, wir müssen auf die globale Welt blicken: In den bald wieder aktuellen Evangelienteilen auf Pfingsten hin heißt es beim Evangelisten Johannes: „Alle sollen eins sein". Wenn Sie auf Ihre eigene Arbeit an der Ökumene blicken, wie sehen Sie die Zukunft?


Kardinal Kasper: Es gibt keine Alternative zur Ökumene. Daran müssen wir arbeiten. Wir haben in der evangelisch-katholischen Ökumene ein paar Schwierigkeiten im Augenblick. Die Kirchenfrage, die Amtsfrage - da ist ein unterschiedliches Verständnis da, da sind Annäherungen geschehen, aber kein wirklicher Durchbruch. Das heißt aber nicht, dass man aufgeben soll. Man muss geduldig weiterarbeiten und vor allem zusammenarbeiten. Wir können sehr viel zusammen im politisch-sozialen Bereich tun und darüber zusammenwachsen. Aber wir müssen auch den Blick weiten - das ist vor allem in Deutschland wichtig - über die spezifisch deutsche Sicht hinaus. Etwa die Ökumene mit den Orthodoxen - die ist ganz wichtig. Die Integration von West- und Osteuropa kann gar nicht gelingen, ohne dass die Orthodoxen mit  an Bord sind, denn die Kultur in Osteuropa ist über Jahrhunderte von denen geprägt worden. Die Integration Europas ist nicht nur eine ökumenische Sache, sondern auch eine kulturelle Angelegenheit und Aufgabe. Da sind wir auf einem sehr guten Weg mit den Orthodoxen. Wenn man bedenkt, dass sich der ökumenische Patriarch und der Papst über Jahrhunderte nicht getroffen haben - in diesem Jahr kommt der ökumenische Patriarch gleich dreimal nach Rom! Das ist einfach selbstverständlich geworden. Und das ist sehr brüderlich und freundschaftlich. Auch mit Russland läuft viel mehr, als in den Medien durchkommt. Ein Treffen zwischen dem Patriarch und dem Papst ist halt im Augenblick nicht möglich aus Schwierigkeiten in Russland selber. Aber ist gibt auch sehr viele andere Kanäle, wo sie die Zusammenarbeit wollen, vor allem in ethische Fragen. Und dann darüber hinausschauend: der Bereich und Pfingstkirchen, da gibt es ganz neue Konstellationen. Dann gibt es aber auch Gruppen, mit denen wir bislang relativ wenig zu tun hatten - auch die entdecken nach und nach Gemeinsamkeiten mit uns Katholiken.

domradio: Zurück von USA und der Weltdimension zurück zum Zentrum der Weltkirche, nach Rom. Nächste Woche jährt sich die Wahl Papst Benedikts zum dritten Mal. Können Sie uns eine kleine Bilanz dieser drei Jahre seines Pontifikats ziehen? Im Sinne von: Was waren Ihres Erachtens die maßgeblichen Dimensionen dieses Pontifikats?

Walter Kardinal Kasper: Zunächst natürlich im Wesentlichen die große Kontinuität mit dem Vorgänger mit Johannes Paul II., mit dem Papst Benedikt als Kardinal ja auch Jahrzehnte lang zusammengearbeitet hat. Was sozusagen neu ist, es ist nicht so sehr „ausgreifend", es ist konzentrierend. Er konzentriert sich auf das Wesentliche und will auch eine Konsolidierung im Zentrum des Glaubens. Die Themen, die zentralen Themen des Glaubens, spielen für ihn eine große Rolle. Auch die persönliche Verkündigung - er schreibt ja viele, die meisten seiner Predigten und Katechesen selber. Das ist für ihn wichtig - die Konzentration, die Vertiefung, eine gewisse Ruhe reinzubringen und nicht so sehr über die nebensächlichen Fragen Diskussionen anzuführen, sondern das Wesentliche zu betonen. Das ist ein Punkt. Und dann ein sehr wichtiger Punkt ist für ihn ganz offensichtlich auch die Liturgie. Nicht einfach nur, dass man die sogenannte alte, also jetzt außerordentliche Liturgie, wieder feiern kann, das sind ja nur kleine Gruppen und Wenige, sondern dass die Liturgie Zentrum wird und in einer guten Weise gefeiert wird, so dass die Menschen etwas - ja, vom Heiligen spüren.
Es ist ja völlig falsch die Liturgie möglichst dem säkularen Leben anzupassen. Die Liturgie zeigt eine andere, eine alternative Welt und soll sie den Menschen erschließen. Und dazu gehört eben, dass das auch in einer recht verstandenen, feierlichen und guten Weise begangen wird und dass man da nicht alle alten Formen über Bord wirft. Das ist ihm ein wichtiges Anliegen, das der Kirche wieder bewusst zu machen.
Aber auch die Ökumene ist ihm ein wichtiges Anliegen. Er kommt von der deutschen Erfahrung her und weiß auch, was das bedeutet, dass so viele konfessionsverschiedene Ehen da sind, das ist ihm wirklich ein Anliegen. Und das hat er vom ersten Tag an gesagt, dass ihm das eine große Herausforderung ist. Er macht das nicht durch spektakuläre Akte. Aber er hat sehr viele Begegnungen mit Patriarchen und Bischöfen anderer Kirchen. Wir können das oft kaum mehr abwehren. Wir müssen bald mehr abwehren als wir zulassen können. Wenn ich mit ihm Gespräche führe, ist das immer sehr einfach, und sehr schnell ist man sich da auch einig. Er unterstützt das, was wir machen und es ist für uns ganz wichtig in der Kurie, dass man sich vom Papst getragen und unterstützt weiß. Und der Rest der Kurie weiß das dann auch: Dass was der Kardinal da macht, da steht der Papst auch mit dahinter. Da tut man sich dann auch leichter. Das ist ein wichtiges Anliegen.
Dann vielleicht noch ein Letztes: Das Verhältnis von Glauben und Wissen, das ja in der Regensburger Rede sehr betont wurde, aber auch sonst. Dass er ja gar nicht für einen engstirnigen Katholizismus ist, wie manche meinen. Sondern für einen Katholizismus, der im Gespräch ist mit der heutigen Welt, mit der heutigen Kultur, mit Philosophie. Er will einen geistig durchleuchteten Glauben haben und will auch das Gespräch mit der gegenwärtigen Kultur führen. Was ja nicht immer heißt, dass man Harmonie macht. Sondern da gibt es ja nun auch scharfe Unterschiede. Sich durchzusetzen und die spezifisch christlichen Werte zur Geltung zu bringen. Aber ich denke, da wird er doch sehr wahrgenommen. Auch als ein Mann, der selbst aus der Welt der Kultur und Wissenschaft eben kommt. Ich denke, dass er da schon wichtige Akzente gesetzt hat.

domradio: Dadurch, dass Sie in Rom leben und arbeiten und wirken, von Außen auf die Tatsache, dass der Heilige Vater ein Deutscher ist. Wird Ihres Erachtens, dieser Bonus, dieser Schwung den das mitbringen könnte in Deutschland überhaupt gut genug genutzt?

Walter Kardinal Kasper: Das ist für mich eine sehr heikle Frage. Ich möchte von Rom aus niemanden in Deutschland kritisieren. Aber ich denke schon, seit der Wahl von Papst Benedikt XVI. haben die Medienberichterstattungen doch zugenommen und auch der Ton hat sich etwas geändert gegenüber früher. Das wird schon positiv wahrgenommen in Deutschland, dass er ein Mann ist der Universität, der ein hohes Ansehen hat in der Theologie. Den man nicht einfach so für dumm verkaufen kann. Manche wollen das ja gerne. Aber vielleicht dürften manche seiner Anliegen, die er hat, noch mehr positiv aufgegriffen werden. Gerade in der Vertiefung des Glaubens auf das Wesentliche hin und in der Liturgie - ich denke das sollte noch mehr aufgegriffen werden. Da geht es nicht um Äußerlichkeiten, den alten Ritus wieder zu feiern. Wer den will, kann den feiern, da war ich als Bischof immer dafü. Aber es geht darum, dass die Liturgie gut gefeiert wird und dass die dann auch ausstrahlt. Dass da in der Liturgie die christliche Alternative aufleuchtet und sozusagen ein Fenster aufgemacht wird in eine andere Welt hinüber. Viele Menschen haben Sehnsucht danach - das möchte er befördern und das sollte man noch mehr aufgreifen.

domradio: Walter Kardinal Kasper, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Hinweis: George Augustin/Klaus Krämer (Hg.): Gott denken und bezeugen. Festschrift für Kardinal Walter Kasper zum 75. Geburtstag. Mit einem Geleitwort von Papst Benedikt XVI., Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2008, 648 Seiten, 28 Euro. - Walter Kasper: Der Gott Jesu Christi, Walter Kasper Gesammelte Schriften (WKGS) Band 4, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2008, 504 Seiten, 28 Euro.