Kyrill I. bezeichnet westliche Eliten als Antichristen

"Christenfeindliche Werte"

Patriarch Kyrill I. hat Russland zum Kampf gegen das "Böse" aus dem Westen aufgerufen. "Es ist sehr wichtig, dass unser Land fähig ist, den Widerstand gegen - ich sage jetzt ein unglaubliches Wort - den Antichristen anzuführen."

Patriarch  Kyrill I. (l.) / © Natalia Gileva (KNA)
Patriarch Kyrill I. (l.) / © Natalia Gileva ( KNA )

Das erklärte das orthodoxe Kirchenoberhaupt im Oberhaus des Parlaments, dem Föderationsrat. Die Ankunft des "Bösen" müsse abgewehrt werden. Das Moskauer Patriarchat veröffentlichte am 23. Januar ein Video von Kyrills Ansprache.

Die Eliten der westlichen Länder setzen nach den Worten des Patriarchen auf christenfeindliche Werte. Sie seien dabei, das christliche Erbe aufzulösen. "Die westlichen Eliten führen heute einen Krieg gegen die Institution der traditionellen Familie - natürlich unter dem Vorwand der Achtung der Menschenrechte, der freien Wahl", so der Geistliche.

Kritik an Gender-Ideologie

Er kritisierte unter anderem eine Gender-Ideologie, die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften und "Propaganda für Geschlechtsumwandlungen".

Kyrill I. sagte: "Das europäische Haus gleicht, um es mit den Worten des Evangeliums auszudrücken, immer mehr einem angestrichenen Sarg, der von außen schön aussieht, innen aber voller Knochen eines Toten und allerlei Schmutz ist." Das Gebäude beeindrucke zwar durch Luxus, "aber das Fundament ist hoffnungslos schlaff, die tragenden Wände stehen kurz vor dem Einsturz".

Moskau und der Vatikan

Die Beziehungen zwischen Moskau und dem Vatikan gelten seit jeher als schwierig. Nun erklärte das russische Patriarchat sie für "eingefroren". Ein Tiefpunkt in einer mehr als 1.000 Jahre alten gemeinsamen Geschichte. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) zeichnet wichtige Stationen nach:

Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )
Quelle:
KNA