Das berichteten die Organisation "Christen gegen den Krieg" und mehrere russische Medien.
Uminskij (63) leitete die Pfarrei seit 1994. Er ist in der Hauptstadt für sein Engagement für schwerkranke Menschen sowie für Obdachlose und Gefangene bekannt. Wiederholt hatte er sich öffentlich von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine distanziert.
Kirche hält sich bedeckt
Die Kirche nahm zu den Berichten bisher nicht Stellung. Auf der Website der Dreifaltigkeitskirche wird nun als Vorsteher Erzpriester Andrej Tkatschow genannt; er steht voll zum Ukraine-Krieg. Viele orthodoxe Christen kritisieren die Amtsenthebung von Uminskij.
Mehr als 8.000 Menschen unterschrieben im Internet bereits einen Offenen Brief an Patriarch Kyrill I. "Wir hoffen, dass die Entscheidung im Interesse des seelischen Gleichgewichts der Gläubigen revidiert wird", hießt es darin am Ende.
Nicht auf der Linie der Kirchenleitung
Uminskij lag mehrfach nicht auf der Linie der Kirchenleitung. So sprach er sich 2021 in einem Video für "christliche Gnade" gegenüber dem inhaftierten Oppositionellen Alexej Navalnyj aus. Er wandte sich damals an "alle, von denen das Schicksal des inhaftier-ten Alexej und aller Gefangenen abhängt, die nicht die nötige medizinische Hilfe erhalten".
Im November empfahl der Geistliche orthodoxen Christen in Kirchen zu gehen, in denen Priester nicht für einen "Kriegsgeist" werben, sondern "mehr für den Frieden als für den Sieg beten". Laut Nachrichtenportal rbc.ru kritisierte darauf ein Bischof im orthodoxen TV-Sender Spas den nun geschassten Uminskij scharf.
Dessen Worte seien "Metastasen der schrecklichen Krankheit des Liberalismus, die in unsere Kirche eingedrungen ist und unsere Heimat zerstören wird".