Soltanowski war zuvor unter anderem Russlands Stellvertretender Ständiger Vertreter bei der Nato sowie Ständiger Vertreter beim Europarat.
Der neue Botschafter folgt auf Alexander Awdejew. Dieser hatte den Papst im November 2022 für Aussagen über den Ukraine-Krieg kritisiert. Franziskus hatte in einem Interview des "America Magazine" der Jesuiten die Grausamkeit russischer Truppen in der Ukraine verurteilt. Awdejew brachte daraufhin gegenüber dem Heiligen Stuhl seine Empörung zum Ausdruck.
Awdejew bekleidete den Posten am Vatikan zehn Jahre lang. Zu Beginn des Ukraine-Kriegs hatte ihn der Papst persönlich in der russischen Botschaft aufgesucht, um seine Sorge über den Russlands Angriff auf die Ukraine zum Ausdruck zu bringen.
Posten bei Europarat und Nato
Der 68-jährige Soltanowski stammt aus Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg. Er wurde an einer Moskauer Hochschule zum Diplomaten ausgebildet und trat 1977 in den auswärtigen Dienst ein.
Soltanowski vertrat Russland von 2015 bis 2022 beim Europarat im französischen Straßburg - ein Gremium, das sich vor allem für Menschenrechte starkmacht. In dieser Zeit erreichte Moskau 2019, dass es seine Stimmrechte im Europarat zurückerhielt, die es wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 verloren hatte.
Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine entzog das Ministerkomitee des Europarats im Februar 2022 Russland alle Vertretungsrechte gegenüber der Organisation mit seither nur noch 46 Mitgliedstaaten. Von 2003 bis 2009 war Soltanowski stellvertretender Botschafter Russlands bei der Nato in Brüssel, später Direktor der Abteilung für europäische Zusammenarbeit des Außenministeriums in Moskau.