Das erklärten am Mittwoch Misereor und Brot für die Welt in Aachen und Berlin. Sie verwiesen darauf, dass die südafrikanische Staatengemeinschaft (SADC) die Entsendung von Truppen nach Mosambik beschlossen habe. Auch hätten die USA, Frankreich und Ruanda Hilfe angeboten, die Europäische Union wolle zudem eine militärische Ausbildungsmission für die mosambikanische Armee beschließen, hieß es.
Lage teils "völlig undurchsichtig"
Die Lage sei teils "völlig undurchsichtig", erklärte Peter Meiwald, Afrika-Abteilungsleiter bei Misereor. "Die teilweise bereits sehr lange bestehenden Probleme wie extreme Armut, systematische Benachteiligung ganzer Bevölkerungsgruppen schon seit der Kolonialzeit, entgegengesetzte Interessen von lokalen, regionalen und internationalen Mächten sowie von internationalen Gaskonzernen in der Provinz Cabo Delgado bieten einen Nährboden für radikale islamistische Gruppen."
Brutale Taten würden von aufständischen Milizen und von der mosambikanischen Armee begangen.
Fehlende Perspektiven
"Anders als von der mosambikanischen Regierung behauptet, sind die bewaffneten Gruppen zumeist keine 'Terroristen', 'Extremisten' oder 'Dschihadisten', sondern in der Mehrheit junge Bewohner der Provinz, die aufgrund von Armut, fehlender Bildung und geringen beruflichen Chancen sowie insgesamt fehlenden Perspektiven in den bewaffneten Kampf ziehen", so Helle Dossing, Afrika-Abteilungsleiterin bei Brot für die Welt.
Diese Menschen bräuchten Alternativen und Hilfe. "Eine Ausweitung des Konflikts wird die Lebensbedingungen der Bevölkerung nur noch weiter verschlechtern." Beide Hilfswerke fordern von der EU unter anderen eine stärkere Zusammenarbeit mit der mosambikanischen Zivilgesellschaft.