Laut EKD-Präses Heinrich sollten Kirchen vernetzter agieren

"Bin neidisch auf katholische Rituale"

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, ist neidisch auf die verschiedenen Rituale in der katholischen Kirche. Die evangelische Kirche habe aber Platz zum Experimentieren.

Holzkreuz in den Händen / © witsarut sakorn (shutterstock)
Holzkreuz in den Händen / © witsarut sakorn ( shutterstock )

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, ist nach eigener Aussage "neidisch" auf verschiedene Rituale in der Katholischen Kirche. "Wo wir uns nur reindenken könnt ihr euch auch irgendwie reinbewegen, reinfühlen", sagte Heinrich bei der Gesprächsreihe "Junge Köpfe" der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am Dienstagabend.

Anna-Nicole Heinrich, Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland / © Thomas Lohnes (epd)
Anna-Nicole Heinrich, Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland / © Thomas Lohnes ( epd )

Platz zum Experimentieren

Solche "sinnlichen und unterstützenden Rituale" gebe es in der Evangelischen Kirche nicht, erklärte die Präses. "Aber wir haben eigentlich super viel Platz zum Experimentieren."

Generell werde sich die Institution Kirche in den kommenden Jahren wandeln müssen, so Heinrich weiter. Der Kommunikationsweg über die Gottesdienste könne schon auf Grund der sinkenden Zahl an Gottesdienstbesuchern nicht mehr funktionieren. Dazu brauche es auch eine digitalere Aufstellung. Auch müssten die Kirchen nach Meinung der Präses in Zukunft "vernetzter agieren". Neue Kirchenprojekte seien bereits oft ökumenisch aufgestellt. "Es tut uns gut, wenn wir das gemeinschaftlich tun."

Interreligiöser Dialog

Gleichzeitig betonte Heinrich, dass sie auch im interreligiösen Dialog mit jungen Menschen aus anderen Religionen viel über ihren eigenen Glauben lerne. Gerade im Gespräch mit muslimischen Partnern sei sie immer wieder beeindruckt, "wie sprachfähig die über ihren Glauben sind", so die Präses.

Quelle:
KNA