Er äußerte sich bei den 600-Jahr-Feiern des Dreifaltigkeitsklosters in Sergijew Possad, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet.
Russland habe den Versuchen seiner Zerstörung stets getrotzt, "nicht nur, weil wir hervorragende militärische Führer hatten oder weil unsere Soldaten mutig waren, sondern weil es Gottes Wille war", sagte der wegen seiner Unterstützung des russischen Krieges gegen die Ukraine in der Kritik stehende Kirchenführer.
"Dreifaltigkeitsikone" kehrt an Ursprungsort zurück
Anlässlich des Jubiläums war auf Wunsch Kyrills eine der bekanntesten Ikonen Russlands, die "Dreifaltigkeitsikone" des Malers Andrei Rubljow von 1411, in die Stadt 80 Kilometer nördlich von Moskau gebracht worden.
Damit kehrte sie erstmals seit 1917 für einige Tage an ihren Ursprungsort zurück. Inzwischen wurde das Gemälde wieder in die Tretjakow-Galerie gebracht. Kyrill erklärte bei den Jubiläumsfeiern, die Ikone verbinde Russlands Gläubige mit früheren Zeiten, in denen Russland in "großer Gefahr durch äußere und innere Feinde" gewesen sei.
Eine heftige Diskussion hatte in Russland vor allem die zweitägige Übertragung der Ikone in einer speziellen Vitrine zur Verehrung durch die Gläubigen ausgelöst.
Führende Wissenschaftler und Kunstexperten hatten sich aufgrund der erwarteten Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie der Erschütterungen beim Transport vehement gegen die Leihgabe ausgesprochen, Geistliche hingegen für den ständigen Verbleib des heiligen Gemäldes im Kloster.
Keine Schäden entstanden
Eine eingehende Untersuchung nach der Rückkehr der Ikone in die Galerie zeigte demnach, dass keine Schäden entstanden sein dürften.
Die "Dreifaltigkeitsikone" zählt zu den meistverehrten Bildern der Orthodoxie. Das der Moskauer Schule zugehörige Bild von 1411 zeigt drei Engel, die in der Genesis-Erzählung der Bibel als Gäste Abrahams an einem Tisch sitzen, in der orthodoxen Tradition Sinnbild der Dreifaltigkeit.