Das sagte er dem Schweizer Portal kath.ch am Sonntag: "Er wird seiner Verantwortung als religiöser Führer im Christentum auf markante Weise nicht gerecht. Er diskreditiert diese Religion für viele Menschen. Er antwortet nicht auf den Bedarf an Trost, Weisung und Begleitung seiner eigenen Gemeinden", so der Professor für Moraltheologie und Ethik an der Universität Fribourg.
"Da ist es unverhältnismäßig, sich an einem - zugegebenermaßen recht ikonografischen - Missgeschick zu erfreuen", sagte Bogner. "Solche Freude ist menschlich verständlich, aber sie trivialisiert auch ein bisschen die Tragik, die dieser Mann religiös-politisch verursacht."
Kyrill überstand Sturz unverletzt
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. war bei einem Gottesdienst am Samstag in der am Schwarzen Meer gelegenen Hafenstadt Noworossijsk ausgerutscht und gestürzt. Auf TV-Aufnahmen ist zu sehen, wie der 75-Jährige in einer Kirche von einem kleinen Podest tritt und dann plötzlich mit dem Rücken auf dem Steinboden liegt. Das Kirchenoberhaupt überstand den Sturz nach eigenen Angaben unverletzt.
"Dass ich hingefallen bin, macht nichts", sagte Kyrill I. kurz darauf nach Angaben der Moskauer Tageszeitung "Kommersant" (online). Seinen Sturz erklärte er mit dem Weihwasser, das er vorher versprengt hatte.
Spiegelglatter Boden
Der Fußboden der Kirche sei neu und so glänzend, dass man sich darin wie im Spiegel betrachten könne. "Und wenn Wasser darauf fällt, funktionieren - auch wenn es Weihwasser ist - die Gesetze der Physik immer noch", so der Patriarch. Sein Fazit: "Auf diesem schönen Boden hatte ich einen unglücklichen Ausflug."
Dem Patriarchen waren gleich Priester zu Hilfe geeilt. In der Liveübetragung im russisch-orthodoxen TV-Kanal "Spas" wurden dann aber vorübergehend Außenaufnahmen der neuen Kirche gezeigt, die Kyrill I. bei seinem Gottesdienst weihte.