Laut Papst lehnt die Kirche keine LGBT-Menschen ab

"Die Kirche ist eine Mutter"

Der Papst hat sich in einem Kurzinterview zu seiner Einstellung zu homosexuellen Menschen und Personen der LGBT-Community geäußert. Demnach werden diese Menschen nicht "von der Kirche", sondern von "Menschen in der Kirche" abgelehnt.

Papst Franziskus empfängt  Jesuit James Martin im Vatikan (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Jesuit James Martin im Vatikan (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Das schrieb Franziskus dem US-amerikanischen Portal "Outreach". Das Portal, das sich den Themen katholische Kirche und LGBTQ widmet, wird von dem US-Jesuiten James Martin geleitet.

Kreuz auf Regenbogenfahne / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kreuz auf Regenbogenfahne / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Auf Martins schriftlich übermittelte Frage, was er "einem LGBT-Katholiken, der sich von der Kirche abgelehnt fühlt", sagen wolle, schrieb Franziskus: "Die Kirche ist eine Mutter und ruft alle ihre Kinder zusammen. Nehmen Sie zum Beispiel das Gleichnis von den zum Festmahl Geladenen: 'die Gerechten und die Sünder, die Reichen und die Armen, usw.' Eine 'selektive' Kirche, eine 'reinblütige', ist nicht die Heilige Mutter Kirche, sondern eine Sekte."

"Nähe, Barmherzigkeit und Zärtlichkeit"

Das Wichtigste, das man von Gott wissen müsse, sei, dass dieser Vater sei und "keines seiner Kinder verleugnet". Gottes Stil, so der Papst, seien "Nähe, Barmherzigkeit und Zärtlichkeit". Auf diesem Weg werde Gott gefunden.

Jesuit James Martin / © Francesco Pistilli (KNA)
Jesuit James Martin / © Francesco Pistilli ( KNA )

Im Übrigen sollten homo- oder transsexuelle Menschen, die sich für das Christentum interessieren, das Buch der Apostelgeschichte lesen. "Dort werden sie das Bild der lebendigen Kirche finden" schrieb Franziskus.

Katholische Verbände solidarisieren sich mit katholischer queerer Initiative

Rund 20 katholische Verbände und Organisationen solidarisieren sich mit queeren Katholikinnen und Katholiken. "Es darf nicht länger hingenommen werden, dass Menschen in kirchlichen Kontexten aus Angst gegenüber Kirchenvertreter*innen ein Schattendasein führen müssen, wenn sie nicht dem von der Kirche normierten Geschlechterbild entsprechen", heißt es in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Anlass sind Äußerungen der Betroffenen zu ihrer Sexualität beziehungsweise ihrer Geschlechteridentität im Rahmen einer bundesweiten Kampagne.

Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol (shutterstock)
Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol ( shutterstock )
Quelle:
KNA