Wieder "Marsch für das Leben" durch Zentrum Berlins

Lebensschützer trotzen Corona-Krise

Trotz der coronabedingten Auflagen findet am Samstag in Berlin ein "Marsch für das Leben" statt. Die Kundgebung richtet sich auch gegen Abtreibungen und aktive Sterbehilfe. Erzbischof Koch leitet eine ökumenische Andacht zum Abschluss mit.

Teilnehmer mit Plakaten und weißen Kreuzen beim "Marsch für das Leben" / © Christian Mang (KNA)
Teilnehmer mit Plakaten und weißen Kreuzen beim "Marsch für das Leben" / © Christian Mang ( KNA )

Die sich unter anderem gegen Abtreibungen und aktive Sterbehilfe richtende Kundgebung beginnt um 13.00 Uhr beim Brandenburger Tor, wie der veranstaltende Bundesverband Lebensrecht (BVL), ein Zusammenschluss von zwölf Organisationen, auf seiner Homepage erklärt.

Es folgt ein Demonstrationszug von bis zu drei Kilometern Länge, der mit einem ökumenischen Gottesdienst endet. Die Andacht wird vom katholischen Berliner Erzbischof Heiner Koch und dem koptischen Bischof Anba Damian geleitet, wie die Veranstalter ankündigen.

Bundesweit größte Demonstration für Schutz des Lebens

Nach ihren Angaben ist es die bundesweit größte Demonstration für den Schutz des Lebens und findet zum 16. Mal statt. Die Teilnehmer sind aufgerufen, Mund-Nase-Bedeckungen zu tragen und einen Mindestabstand von 1,5 Meter zu halten. Im vergangenen Jahr zählten die Veranstalter mehr als 8.000 Teilnehmer aus ganz Deutschland, die Polizei sprach auf Anfrage von einer Teilnehmerzahl "im unteren vierstelligen Bereich".

Dankesworte von Papst Franziskus

In einem Grußwort übermittelte der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, den Dank von Papst Franziskus an die Teilnehmenden. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, sowie weitere zumeist katholische Bischöfe, Vertreter der Freikirchen und der Unionsparteien bekundeten in Grußworten ihre Unterstützung.

Nach Angaben der Veranstalter ist es die bundesweit größte Demonstration für den Schutz des Lebens und findet zum 16. Mal statt. Im vergangenen Jahr zählten sie mehr als 8.000 Teilnehmer aus ganz Deutschland, die Polizei sprach auf Anfrage damals von einer Teilnehmerzahl "im unteren vierstelligen Bereich". Wie in den Vorjahren wurde der Marsch von mehreren hundert Gegendemonstranten etwa durch Sprechchöre und Trillerpfeifen gestört. Auch auf weiteren Gegenveranstaltungen wurde unter anderem eine unbeschränkte Freigabe von Schwangerschaftsabbrüchen gefordert.

Keine Anti-Corona-Demonstration

Der Pandemie tragen die Veranstalter auch mit Blick auf die Anreise Rechnung. So können regionale Organisatoren einen Zuschuss beantragen, wenn wegen der Mindestabstände der Teilnehmer ein weiterer Bus erforderlich ist. Wer nicht nach Berlin kommen will, kann die Veranstaltung über Live-Stream am Computer mitverfolgen.

In einer Presseerklärung wandte sich die BVL-Vorsitzende Alexandra Maria Linder gegen Annahmen, der Marsch sei eine Anti-Corona-Demonstration und werde durch solche oder andere Themen unterwandert. Zwar seien vereinzelte Vorfälle dieser Art nicht auszuschließen, räumte sie. Der Marsch bleibe aber eine "reine Pro-Life-Demonstration", betonte Linder.

Vorab hatten die katholischen Erzbischöfe Hans-Josef Becker (Paderborn), Stefan Burger(Freiburg), Stefan Heße (Hamburg) und Ludwig Schick (Bamberg) ihre Unterstützung bekundet, zudem die Bischöfe Stefan Oster (Passau) und Karl-Heinz Wiesemann (Speyer). Ein gemeinsames Grußwort verfassten der Bischof Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Sachsens Landesbischof Tobias Bilz, der als einziger evangelischer Bischof seinen Rückhalt erklärte. Prominentester Politiker unter den Unterstützern ist der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor.


Quelle:
KNA