Experte Zollner schreibt Brief an britische Missbrauchsopfer

Leidensgeschichten machen betroffen

Der Vatikan-Experte für Missbrauchsprävention, Hans Zollner, hat sich in einem Brief an Opfer sexuellen Missbrauchs in Großbritannien gewandt. Hintergrund sind Vorwürfe einer Kommission zu Kindesmissbrauch gegen die katholische Kirche.

Hans Zollner / © Francesco Pistilli (KNA)
Hans Zollner / © Francesco Pistilli ( KNA )

Wie die Zeitschrift "The Tablet" berichtet, äußerte sich der Ordensmann mit Blick auf ihre Leidensgeschichten betroffen. Zudem habe der Jesuit eingeräumt, dass in Sachen Schutz und Prävention noch einiges zu tun sei. "Stimmen wie die Ihren" müssten im Mittelpunkt dieses Prozesses stehen, wird Zollner zitiert. Ansonsten sei ein "echter Wandel" nicht zu erreichen.

Vorwurf an katholische Kirche

Hintergrund des Briefes ist ein im November veröffentlichter Bericht der unabhängigen staatlichen Untersuchungskommission zu Kindesmissbrauch in England und Wales (IICSA). Darin wird der katholischen Kirche vorgeworfen, "über Jahrzehnte hinweg das Thema sexueller Missbrauch nicht angegangen und so viele weitere Kinder eben diesem Schicksal überlassen" zu haben.

Man will in Kontakt bleiben

In der Folge kontaktierte eine Gruppe von Opfern Zollner, um dem Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission ihre Anliegen vorzubringen. Auf die Forderung nach einem Rücktritt des Vorsitzenden der Bischofskonferenz von England und Wales, Kardinal Vincent Nichols, sei der Experte zwar nicht eingegangen, hieß es. Er habe allerdings zugesichert, mit der Gruppe in Kontakt bleiben zu wollen.

 

Quelle:
KNA