Pfarrer Giele ruft zu Spenden für neue Kita in Leipzig auf

Ein Projekt mit Symbolkraft

Das Projekt besitzt Symbolkraft über Leipzig hinaus: Rund 20 Jahre nach dem Fall der Mauer entsteht im Zentrum der 500.000-Einwohner-Stadt eine neue katholische Kirche. Die Propsteigemeinde will mit dem Bau ein Zeichen setzen.

Autor/in:
Birgit Wilke
Pfarrer Gregor Giele / © Gregor Giele (privat)
Pfarrer Gregor Giele / © Gregor Giele ( privat )

Es soll ein Zeichen für einen Aufbruch in der Messestadt sein, während vor allem in Berlin und den alten Bundesländern Gotteshäuser aufgegeben werden. Ohne weitere Spenden wird dies allerdings nicht gelingen, sagt Pfarrer Gregor Giele im  domradio-Interview. 

Deshalb bauen wir auf die Hilfe vieler Menschen und nutzen auch die neuen Möglichkeiten des Internets, um unser Vorhaben weithin bekannt zu machen. Ein kurzer Film über  unsere Gemeinde, die den Bauplatz der neuen Kirche fröhlich in Besitz nimmt, ist bei (Link ist extern)youtube zu sehen.

Die Deutsche Bischofskonferenz unterstützt das Vorhaben. In einer bundesweiten Aktion wird im Februar in allen katholischen Gottesdiensten bundesweit um Spenden dafür geworben. 

Jetzt gab auch der Leipziger Stadtrat grünes Licht. Ihr Grundstücksverkehrsausschuss stimmte für die Aufnahme von Verhandlungen mit der Propsteigemeinde über ein Gelände an der Nonnenmühlgasse. Zuvor standen nach Angaben von Propst Lothar Vierhock zwölf Grundstücke zur Auswahl. Der Standort der ursprünglichen und im Zweiten Weltkrieg ausgebombten Propsteikirche war nicht dabei, dort ist inzwischen unter anderem eine Schule angesiedelt. 

Derzeit zählt die Gemeinde rund 4.000 Mitglieder 
Mitte der 1950er Jahre hatte das SED-Regime die Kirchenruine sprengen lassen und lange Jahre einen Neubau verhindert. Die Gottesdienste der Propsteigemeinde fanden unter anderem in der evangelischen Nikolaikirche statt, die in der Wendezeit durch die Montagsgebete bekanntwurde. Erst in den 1980er Jahren erhielt die Propsteigemeinde ein Grundstück am Rande der Innenstadt. Die staatlichen Vorgaben forderten einen einfachen Bau, der möglichst nicht als Kirche erkennbar sein sollte. Wegen Wasseradern im Untergrund wurde er schon bald zum Sanierungsfall. 

Das Anwachsen der Pfarrei nach der Wende - derzeit zählt sie rund 4.000 Mitglieder - machte ihr Mut, einen neuen Standort für einen Nachfolgebau zu suchen. Nach dem Stadtratsbeschluss will sie nun als nächstes den Baugrund des neuen Grundstücks untersuchen lassen. Ein Architekturwettbewerb soll folgen. 

"Wir wollen ein modernes Haus"
Die Propstei lud bereits 50 Architekturbüros in ganz Europa ein, Präsentationsmappen ihrer Arbeit einzureichen. Aus diesem Kreis will sie die Teilnehmer für den Wettbewerb aussuchen. Propst Vierhock plädierte in einem Interview bereits für eine zeitgenössische Formensprache. "Wir wollen ein modernes Haus, eine Architektur des dritten Jahrtausends für unsere Stadt. Wir wollen nach modernsten ökologischen Vorgaben bauen", so Vierhock. Bis 2012 solle der Neubau stehen. 

Der Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, hob jüngst in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) die Aufbruchstimmung hervor, die er vor allem in den Städten seines Bistums spüre. Fast 20 Jahre nach dem Fall der Mauer habe die Kirche ihren exotischen Status verloren. Sie sei wieder eine feste Größe im gesellschaftlichen Leben geworden. 
 

Quelle:
DR

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