Dieser ist der Schutzpatron des Domes, des Erzbistums und der Stadt. In diesem Jahr steht das Libori-Fest unter dem Leitwort "Freundschaft ist heilig". Zum Auftakt der kirchlichen Feiern am Samstag wird der Libori-Schrein aus der Domkrypta mit einer Prozession in den Hochchor überführt. Damit wird an die Ankunft der Reliquien des heiligen Liborius von Le Mans im Jahr 836 in Paderborn erinnert. Zum Hochfest des heiligen Liborius am Sonntag hat Erzbischof Hans-Josef Becker ein Pontifikalamt im Dom gefeiert, anschließend folgte die traditionelle Prozession mit dem Libori-Schrein durch die Stadt.
Besuch aus Partnerbistum
Aus dem französischen Partnerbistum ist Bischof Yves Le Saux angereist, der am Montag das traditionelle Pontifikalamt mit französischen Gästen im Paderborner Dom feiern wird. Am Dienstag wird der Reliquienschrein mit einer festlichen Prozession über den Domplatz wieder in die Krypta zurückgebracht. Auf dem Programm des neuntägigen Festes bis 30. Juli stehen neben weiteren Gottesdiensten und der traditionellen Kirmes auch Konzerte, Kabarett, Kleinkunst und Theater.
Der Evangelische Kirchenkreis Paderborn beteiligt sich an dem traditionellen Volksfest mit einer "Luthergondel" am Riesenrad. Die Fahrkabine für maximal sechs Personen wird mit Darstellungen Martin Luthers und Slogans wie "Himmelhoch jauchzend, erdnah aktiv" oder "Hier sitze ich. Ich kann nicht anders" gestaltet. Mit der Aktion verweist der Kirchenkreis auf das 500. Reformationsjubiläum, das die evangelische Kirche bis Oktober feiert. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht.
Ausstellung von Udo Lindenberg
Ein kulturelles Bonbon gibt es auch noch zu sehen: Panikrocker Udo Lindenberg zeigt anlässlich des Liborifestes in Paderborn eine Ausstellung. Die Bildserie "Udos 10 Gebote" ist ab Samstag in der Gaukirche Sankt Ulrich (Markt 12) zu sehen, wie das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken mitteilte. Die 14 Originalbilder, von denen das größte 1,80 mal 2,30 Meter misst, zeigen in Udos berühmter "Likörell-Technik" zeitgemäße, humorige und hintergründige Interpretationen der biblischen Weisungen.
Mit dem Erlös der bis 30. Juli dauernden Schau unterstützen Lindenberg und das Bonifatiuswerk das Projekt "Johanna" des Sozialdienstes katholischer Frauen in Hamburg-Altona für junge Frauen in schweren Krisen. Der Eintritt ist frei, doch wird um eine Spende gebeten. Zudem wurde eine limitierte und signierte Auflage von 200 Sonderdrucken von Udos Bildern reproduziert, die gegen einen Obolus zu haben sind.
Der Kontakt zu der Hamburger Rock-Ikone ergab sich laut Bonifatiuswerk durch den Pfarrer der katholischen Kirche Sankt Joseph auf St. Pauli, Karl Schulz. Lindenberg (71), der derzeit auf Tour ist, will dem Vernehmen nach die Ausstellung in der Gaukirche persönlich in Augenschein nehmen; ein Termin stehe noch nicht fest.
Kooperation mit Bonifatiuswerk
Das Bonifatiuswerk präsentiert die Ausstellung in Kooperation mit der Sankt-Liborius-Gemeinde. Lindenbergs Bilderzyklus "Die zehn Gebote" wurde 2002 in der Hamburger Hauptkirche Sankt Jacobi erstmals ausgestellt. Der aus dem westfälischen Gronau stammende Künstler hat schon früher kirchliche Projekte unterstützt. So nahm er seine 1973 verfasste "Weihnachtsgeschichte nach Udo" 2011 für eine Benefiz-CD zugunsten der Orgel der Hamburger katholischen Kirche Sankt Ansgar/Kleiner Michel neu auf.
Bei der Vernissage am Freitag um 17.00 Uhr sprechen der Präsident des Bonifatiuswerkes, Heinz Paus, Generalsekretär Georg Austen, der Paderborner Generalvikar Alfons Hardt, Bürgermeister Michael Dreier (CDU) sowie der Hamburger Kiez-Pastor Pfarrer Karl Schulz.