Lichtfest erinnert an Montagsdemonstration im Herbst 1989

Mit Kerzen und Friedensgebet

Leipzig erinnert an diesem Sonntag an eine der entscheidenden Montagsdemonstration gegen das DDR-Regime vom 9. Oktober 1989. Der Massenprotest mit mehr als 70.000 Menschen gilt als entscheidende Wegmarke der friedlichen Revolution.

1989 in Leipzig: Menschenmassen bei der Montagsdemonstration auf dem Karl-Marx-Platz / © N.N. (dpa)
1989 in Leipzig: Menschenmassen bei der Montagsdemonstration auf dem Karl-Marx-Platz / © N.N. ( dpa )

Nach einem Friedensgebet in der Nikolaikirche hält in diesem Jahr die russische Historikerin und Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa die Rede zur Demokratie. Scherbakowa ist Mitbegründerin der russischen Organisation "Memorial", die in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhält.

Zum Lichtfest am Abend werden Tausende Menschen in der Leipziger Innenstadt erwartet. An mehreren Orten sind Installationen mit Lichtern und Kerzen geplant. Ausgehend von Friedensgebeten in der Nikolaikirche zogen im Herbst 1989 jeden Montag Menschen zum Innenstadtring, um gegen das SED-Regime zu demonstrieren. Wenige Wochen später fiel die Mauer.

Friedliche Revolution in der DDR

In Leipzig versammelten sich am 4. September 1989 - einem Montag - rund 1000 Menschen vor der Nikolaikirche und forderten unter anderem Reisefreiheit. Daraus entstanden die Montagsdemonstrationen. Bei der größten am 9. Oktober 1989 protestierten 70.000 Menschen in Leipzig friedlich gegen das SED-Regime. Es setzt sich der Ruf "Wir sind das Volk - keine Gewalt" durch. Die sächsische Stadt befand sich an diesem Tag im Belagerungszustand. Polizei, Stasi, Armee und paramilitärische Kampfgruppen waren aufgefahren, um den Montagsdemonstrationen ein gewaltsames Ende zu machen.

DDR-Bürger strömen am 11.11.1989 durch den neuen Grenzübergang an der Bernauer Straße / © Wolfgang Kumm (dpa)
DDR-Bürger strömen am 11.11.1989 durch den neuen Grenzübergang an der Bernauer Straße / © Wolfgang Kumm ( dpa )

 

Quelle:
epd