Katholische Frauenverbände sehen Quotenregelung differenziert

Lob und Kritik

Die Pläne der deutschen Bischöfe für einen festen Anteil von Frauen in Führungspositionen rufen unter den katholischen Frauenverbänden ein unterschiedliches Echo hervor. Während von einer Seite Lob kommt, gibt es von anderer auch Kritik.

Frauen in der Kirche / © Harald Oppitz (KNA)
Frauen in der Kirche / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) hat Pläne der deutschen Bischöfe für einen festen Anteil von Frauen in Führungspositionen begrüßt. "Wir erwarten, dass diese Vereinbarung tatsächlich umgesetzt wird.

Die Bischöfe haben nun die Aufgabe, mit konzeptionellen Umstrukturierungen zu beginnen und konkrete Maßnahmen zur Durchführung zu ergreifen", erklärte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth am Mittwoch in Köln. Dieses Vorhaben dürfe nicht "auf die lange Bank" geschoben werden. "Die Kirche soll sich weiterentwickeln und nicht noch mehr Glaubwürdigkeit verlieren."

Lob für "Osnabrücker Thesen"

Aus Sicht des KDFB braucht eine "zukunftsfähige Kirche" Mut, Vertrauen und die Bereitschaft zu Veränderungen. Es gebe genügend "kompetente und charismatische Frauen", die auf mittleren und oberen Ebenen Leitungsaufgaben übernehmen könnten. Flachsbarth betonte: "Das innovative Mentoring-Programm des Hildegardisvereins setzt hier an und bietet den Bistümern ein sehr konkretes Handlungsangebot." Damit entstehe für Frauen ein wichtiges Netzwerk.

Zudem würdigte der KDFB die "Osnabrücker Thesen" und darin enthaltene Reformaspekte. In diesem Zusammenhang dankte Flachsbarth dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, "dass er die Ergebnisse des Kongresses für wichtig im Nachdenken über die Zukunftsfähigkeit der Kirche" erachte. Sie kündigte zudem an, dass der Frauenbund die Bischöfe bei Reformen zu "mehr Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit in der katholischen Kirche" unterstützen werde.

Kritik von der kfd

Die Bischöfe wollen den Anteil von Frauen auf der Leitungsebene der Bistümer in den kommenden vier Jahren auf mindestens ein Drittel steigern. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hatte am Dienstag den bisherigen Zuwachs an Frauen in Führungspositionen als "kläglich" bezeichnet.

Erst ein Anteil von mindestens 30 Prozent könne gewährleisten, dass hierarchische Strukturen aufgebrochen würden sowie neue Kommunikations- und Leitungsstrukturen entstehen könnten, hieß es.


Quelle:
KNA