Liebe Leserin, lieber Leser,
nein, es war nicht meine Idee, die Anfrage kam von außen. Aber nun bin ich, sind wir mitten in diesem Abenteuer. Innerlich reibe ich mir immer mal wieder die Augen und frage mich: Träume ich?
Ich fand es schon immer schade, dass unser Kölner Kloster das letzte einer Reihe von Klöstern war, die von Mutter Josephine vom göttlichen Willen (Caroline von Fürstenberg-Stammheim 1835-1896) gegründet wurden. Es gab zwar Überlegungen und Sondierungen für ein weiteres Kloster in der ersten Hälfte des 20. Jhs. als es mehr als genug Schwestern gab, aber äußere Widerstände, zwei Weltkriege und zu wenig Geld…
Als junge Schwestern habe ich dann von einem neuen Kloster geträumt, aber je älter ich wurde, desto ferner und unrealistischer erschienen diese Träume. Nun bin ich mitten drinnen, dankbar staunend über dieses Zeichen der Hoffnung in einer nicht nur für Glaube und Kirche schwierigen Zeit.
Wir versuchen, einen weiteren Ort des Gebetes und der Spiritualität zu entwickeln und zu erhalten. Und ich glaube, dass unsere Zeit solche Orte sehr nötig hat.
Seit dem 8. September 2022 sind wir jetzt unterwegs als "Eine Gemeinschaft an zwei Orten". Bald nach unserer Ankunft in Angermund kam ich auf die Idee, jeden Abend einen Email-Post an unsere Schwestern in Köln zu schicken: Einige Fotos und einige Sätze, damit sich alle vorstellen können, was hier geschieht.
Dies ist nun eine Auswahl, eine Art "Logbuch" unseres Aufbruchs.
Das Bild aus der Seefahrt gefällt mir gut, hüte ich doch schon lange ein kleines Ölbild, das ich von unserer Sr. Benedikta Schaden (1923-2021) geschenkt bekam, die in einer Schifferfamilie auf dem Rhein aufgewachsen und selbst Kapitänin war…
Aufbruchsstimmung
Ein
leises Klopfen
an meiner Tür
in
meinen Gedanken
meiner Vorstellung
meinem Wollen
Es lockt
es drängt
Komm!
Geh weiter!
Verheißung
Neugierde
Lebenslust
Was ist es
dass ich
dem Ruf
nicht widerstehen
will?