Das Forum Deutscher Katholiken spricht sich gegen eine Kassenfinanzierung von Bluttests auf Trisomie aus. Auch entsprechende Fruchtwasseruntersuchungen sollten die Kassen nicht länger bezahlen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Forums-Vorsitzenden Hubert Gindert aus Kaufering. Finanzierungen solle es vielmehr für Hilfen von Eltern mit einem "besonderen Kind" geben.
Gindert erklärte: "Vordergründig spricht die Logik dafür, den Bluttest zur Kassenleistung zu machen, weil die Fruchtwasseruntersuchung - die nicht ungefährlich ist und zu Fehlgeburten führen kann - von der Kasse bezahlt wird. Und warum sollen Frauen 130 bis 500 Euro für ihn zahlen, wenn die problematischere Untersuchung kostenlos ist?" Doch dies öffne das Tor für eine immer intensivere Suche nach Anzeichen für das Down-Syndrom.
"Keine Chancen auf vorgeburtliche Behandlung"
Tests auf Trisomie 13, 18 und 21 eröffneten aber keine Chancen auf vorgeburtliche Behandlung. Sie dienten nur dazu, Eltern vor die Entscheidung zu stellen, ihr Kind abzutreiben oder leben zu lassen.
Gindert ergänzte: "Der Test öffnet das Tor auch für immer weitergehende vorgeburtliche Fahndungen nach eventuellen zukünftigen Krankheiten: zum Beispiel Krebsneigung, Herzschwäche oder Diabetes." Irgendwann werde man auch nach nicht erwünschten Eigenschaften - "etwa 'falsches' Geschlecht oder mangelnde Intelligenz" - suchen.
"Logik und Ethik verlangen daher nicht nach der Kassenfinanzierung des Bluttests, sondern danach, erst recht die Fruchtwasseruntersuchung nicht mehr zu finanzieren. Für behandelbare Krankheiten gibt es andere Diagnoseverfahren", so Gindert.
Der Bundestag hatte sich in der vergangenen Woche mehrheitlich für eine Aufnahme des Tests auf Down-Syndrom in den Regelkatalog der Krankenkasse ausgesprochen. Das im Jahr 2000 gegründete Forum Deutscher Katholiken mit Sitz in Fulda versteht sich als lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer" Katholiken.