Das "Forum Deutscher Katholiken" wurde am 30. September 2000 in Fulda, nach einem Gespräch mit Erzbischof Dyba, gegründet. Es versteht sich als ein Zusammenschluss von Gemeinschaften und Einzelpersönlichkeiten. Das "Forum" will papst- und kirchentreue Katholiken unterschiedlicher Spiritualität und geistlicher Ausrichtung in katholischer Weite zu einem lockeren Verband zusammenführen.
Das Forum Deutscher Katholiken versteht sich als Förderer der "Verkündigung des katholischen Glaubens nach der Lehre der Kirche". Damit wolle man einen Beitrag zur Neuevangelisierung in Deutschland leisten, heißt es. Gemeint ist die Suche nach neuen Wegen der Verbreitung der christlichen Botschaft in der modernen Gesellschaft. Das Forum will "papst- und kirchentreue Katholiken unterschiedlicher Spiritualität und geistlicher Ausrichtung in katholischer Weite zu einem lockeren Verband zusammenführen". Grundlage sei der Katechismus der katholischen Kirche.
Sitz ist das oberbayerische Kaufering, wo der Gründer und Vorsitzende Hubert Gindert lebt. Er ist auch Chefredakteur der katholischen Monatszeitschrift "Der Fels". Als Mitglieder seines Kuratoriums listet das Forum unter anderen die Kardinäle Paul Josef Cordes und Gerhard Ludwig Müller, den Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, den früheren Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen, den ehemaligen sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten Werner Münch sowie die Publizistin Gabriele Kuby auf.
Als das Forum entstand, wurde es teils als Gegenbewegung zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gesehen. Konservativen Katholiken sei das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus zu kirchenkritisch geworden, hieß es. Das Forum verwahrte sich seinerzeit gegen diese Darstellung. Später sagte Gindert: "Nach unserer Meinung weicht das ZdK in wesentlichen Fragen vom Glauben der Kirche ab." So widersprächen die Zustimmung zur "Genderideologie" und Forderungen nach der Weihe von Frauen dem katholischen Glauben.
Hauptveranstaltung des Forums ist der jährliche Kongress "Freude am Glauben". Früher zählte die Tagung bis zu 1.600 Teilnehmer - zuletzt 2019 in Ingolstadt allerdings nicht einmal halb so viele. Dort wurde unter anderem die Resolution "Gefährdung der Rechtsstaatlichkeit und unserer Freiheit" verabschiedet, die eine "Keule der 'political correctness'" im öffentlichen Umgang, den "zwangsfinanzierten Staatsfunk" und angebliche Sanktionen für Regierungskritiker geißelte. Kritiker sahen darin eine Nähe zur AfD und zu Verschwörungsmythen. (KNA / 21.09.2020)