Die Anordnung erfolgte nachdem eine Organisation muslimischer Imame den Bischof der syro-malabarischen Kirche des östlichen Ritus wegen der Verbreitung von "Disharmonie" und "Hass" angezeigt habe, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews am Dienstag.
Aussagen führen zu Konflikt zwischen Christen und Muslimen
Bischof Kallarangatt hatte "terroristischen" Muslimen in Kerala vorgeworfen, christliche Mädchen durch "Love Jihad" - erzwungene Heirat - oder "Narcotics Jihad" - mittels Drogen - zum Übertritt zum Islam zu nötigen. Die Äußerungen des Geistlichen führten zu einem Konflikt zwischen Christen und Muslimen der Region, wobei letztere von dem Geistlichen eine Entschuldigung verlangten. Bischof Kallarangatt stellte daraufhin klar, dass seine Äußerungen nicht gegen Muslime allgemein gerichtet gewesen seien, sondern nur gegen jene, die an diesen "schändlichen" Taten beteiligt seien.
Unterstützung erhielt Kallarangatt vom Rat der katholischen Bischöfe von Kerala, seiner syro-malabarischen Kirche und katholischen Laienorganisationen. Die Syro-Malabaren sind eine mit Rom unierte Ostkirche.
Propaganda im religiösen Bundesstaat
Kerala gilt als einer der religiös vielfältigsten indischen Bundesstaaten. Knapp 53 Prozent der rund 35 Millionen Einwohner sind Hindus, 26,5 Prozent Muslime und 18,4 Prozent Christen. Unter den Christen gehören mehr als 70 Prozent zur syro-malabarischen Kirche und Kirchen anderer Thomaschristen sowie mehr als 13 Prozent zur römisch-katholischen Kirche.
Der Vorwurf des "Love Jihad" wird seit einigen Jahren insbesondere von den der indischen Regierung nahestehenden Hinduextremisten gegen Muslime erhoben. Die Propaganda spricht etwa von einer muslimischen Verschwörung gegen den Hinduismus, um Indien zu islamisieren.