Indische Christen fürchten zunehmende Diskriminierung

"Grausam, unmenschlich und entwürdigend"

Christen in Indien fühlen sich verstärkt Diskriminierung und Intoleranz ausgesetzt. In einer gemeinsamen Denkschrift haben 50 Vertreter mehrerer christlicher Konfessionen die Regierung zur Abhilfe aufgefordert.

Landkarte von Indien im Weltatlas / © hyotographics (shutterstock)
Landkarte von Indien im Weltatlas / © hyotographics ( shutterstock )

Sie fordern dabei, Gesetze gegen Religionsübertritte in mehreren, von der hindunationalistischen "Indischen Volkspartei" (BJP) regierten Bundesstaaten rückgängig zu machen, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Freitag berichtete. Die BJP gilt als politischer Arm der extremistischen Hindutva-Bewegung, die für die Errichtung eines hinduistischen Gottesstaates Indien kämpft.

Das Memorandum sei von Neu Delhis Erzbischof Anil Joseph Couto bei einem Treffen mit dem Minister für Minderheiten, Mukhtar Abbas Naqvi, öffentlich verlesen worden. Daneben kritisierten die Kirchenvertreter die Auswirkungen der neuen gesetzlichen Einschränkungen zur Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen. Diese behindere die Arbeit der kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen für arme und kranke Menschen, hieß es.

Zunehmende Gewalt von Hinduextremisten

Der katholische Sender Radio Veritas Asia (RVA) berichtete am Freitag zudem über die Zunahme von Gewalt durch Hinduextremisten gegen Christen. Vorige Woche wurden demnach im Bundesstaat Odisha an der Ostküste Indiens die Häuser mehrerer christlicher Familien abgerissen und die Bewohner vertrieben.

Obwohl die Betroffenen einer Pfingstkirche angehörten, habe die katholische Erzdiözese Cuttack-Bhubaneswar ihnen ein Anwaltsteam zur Verfügung gestellt, um bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Erzbischof John Barwa nannte die Gewalt gegen die christlichen Familien "diskriminierend, grausam, unmenschlich und entwürdigend".


Quelle:
KNA
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