Tausende katholische Karenni sind im myanmarischen Unionsstaat Kayah vor Luftangriffen und des Artilleriebeschuss der Armee aus ihren Dörfern geflohen. Die Flüchtlinge suchten im Dschungel und in Kirchen Schutz, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews am Mittwoch. Allein in der Kathedrale "Christ the King" in Kayahs Hauptstadt Loikaw hätten mehr als 600 Menschen Zuflucht gesucht.
Steigende Zahl Binnenvertriebener
Pater Aloysius Thet Htwe Aung, Direktor der örtlichen Caritas im Bistum Loikaw, sagte Ucanews, die Kirche habe immer größere Schwierigkeiten, die steigende Zahl von Binnenvertriebenen mit humanitärer Hilfe zu versorgen. "Es besteht ein dringender Bedarf an angemessenen Unterkünften, Medikamenten und Trinkwasser, da die Regenzeit begonnen hat und einige Menschen, darunter auch Kinder, bereits erkrankt sind."
Kirchen unter Beschuss
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen waren in Kayah bis zum 1. Juni bereits zwischen 85.000 und 100.000 Menschen auf der Flucht vor dem Krieg zwischen der Armee und der "Verteidigungsfront der Karenni". Ende Mai hatte die Armee auch einige katholische Kirchen, in denen sich Flüchtlinge aufgehalten hatten, beschossen.
Armee gegen ethnische Minderheiten
Die Armee von Myanmar kämpft in den Teilstaaten Kayah, Karen, Chin, Shan und Kachin einen Mehrfrontenkrieg gegen die sogenannten Ethnic Armed Organisations (EAO) der ethnischen Minderheiten, die sich dem Widerstand gegen den Militärputsch vom 1. Februar angeschlossen haben. In allen Bürgerkriegsregionen zusammen sind Schätzungen zufolge mehr als 200.000 Menschen auf der Flucht.